Alfred Pischinger
Pischinger Alfred, * 15. Juli 1899 Linz, Oberösterreich, † 7. Juli 1983 Wien, Histologe. Nach dem Studium an der Universität Graz (Dr. med. univ. 30. November 1923) war Pischinger am dortigen Histologischen Institut als Assistent tätig und konnte ausgedehnte Forschungsaufenthalte an den Universitäten Frankfurt/Main und Kiel absolvieren. 1927 habilitierte er sich an der Universität Graz für Histologie (1933 ao. tit. Prof., 1937 ao. Prof. und Vorstand des Histologischen Instituts, 1941 Ordinarius) und war von 1936 bis 1945 Vorstand des Instituts für Histologie. Pischinger war illegales Mitglied der Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) und ab 1938 Mitglied der SA. Nach dem Krieg konnte er, trotz seiner Funktion als Experte für "Rassenhygiene", seine medizinische Karriere ungehindert fortsetzen. Von 1958-1970 leitete er das Histologische Embryologische Institut an der Universität Wien. Verdienste erwarb er sich auf dem Gebiet der Färbetechnik. Ihm gelang erstmals die exakte Erfassung der physikalisch-chemischen Vorgänge bei histologischen Färbungen und wurde auf diese Weise zum Begründer der Histochemie.
Literatur
Sabine Hildebrandt/GabrieleCzarnowski: Alfred Pischinger (1899-1983): An Austrian career in anatomy continuing through National Socialism to postwar leadership. In: Annals of Anatomy - Anatomischer Anzeiger, Volume 211 (May 2017), S. 104-113
- Wiener klinische Wochenschrift. Wien [u.a.]: Springer 91 (1979), S. 529
- Wiener klinische Wochenschrift. Wien [u.a.]: Springer 96 (1984), S. 79