Alfred Klahr: Unterschied zwischen den Versionen

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Klahr Alfred, * 16. September 1904 Wien, † Juli 1944 Warschau (nach Flucht aus dem KZ Auschwitz-Birkenau von einer SS-Streife erschossen), Journalist, kommunistischer Theoretiker.  
 
Klahr Alfred, * 16. September 1904 Wien, † Juli 1944 Warschau (nach Flucht aus dem KZ Auschwitz-Birkenau von einer SS-Streife erschossen), Journalist, kommunistischer Theoretiker.  
  
Studium der Staatswissenschaften an der Universität Wien (Dr. phil.), Dissertation "Das Verhältnis von Parlament und Regierung in parlamentarischen Republiken" bei [[Hans Kelsen]] und [[Adolf Julius Merkl]]. Klahr. kam als Student zum Kommunistischen Jugendverband und entwickelte sich zu einem der markantesten Denker der Kommunistischen Partei Österreichs; 1937 legte er mit seiner wissenschaftlichen Arbeit den Grundstein für eine marxistische Theorie der Österreichischen Nation (Artikelserie "Zur nationalen Frage in Österreich" im illegalen theoretischen Organ der Kommunistischen Partei Österreichs, "Weg und Ziel"). Nach der nationalsozialistischen Annexion Österreichs hielt er sich (zum Teil illegal) in Frankreich, Belgien und der Schweiz auf, wurde dort jedoch verhaftet und den Behörden der Vichy-Regierung übergeben, die ihn nach kurzer Internierung den Deutschen auslieferte; er wurde ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert, konnte flüchten, fiel jedoch im Kampf gegen die Schutzstaffel (SS) in Warschau.  
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Klahr studierte Staatswissenschaften an der Universität Wien (Dr. phil.; Dissertation "Das Verhältnis von Parlament und Regierung in parlamentarischen Republiken" bei [[Hans Kelsen]] und [[Adolf Julius Merkl]]). Er war bei der Vereinigung Sozialistischer Mittelschüler tätig und kam als Student zum Kommunistischen Jugendverband. Klahr entwickelte sich zu einem der markantesten Denker der Kommunistischen Partei Österreichs; 1937 legte er mit seiner wissenschaftlichen Arbeit den Grundstein für eine marxistische Theorie der Österreichischen Nation (Artikelserie "Zur nationalen Frage in Österreich" im illegalen theoretischen Organ der Kommunistischen Partei Österreichs, "Weg und Ziel"). Nach der nationalsozialistischen Annexion Österreichs hielt er sich (zum Teil illegal) in Frankreich, Belgien und der Schweiz auf, wurde dort jedoch verhaftet und den Behörden der Vichy-Regierung übergeben, die ihn nach kurzer Internierung den Deutschen auslieferte; er wurde ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert, konnte flüchten, fiel jedoch im Kampf gegen die Schutzstaffel (SS) in Warschau.  
  
 
Die Alfred Klahr Gesellschaft (Sitz 14, Drechslergasse 42) konstituierte sich am 13. November 1993 und setzt sich die Aufgabe, die Archiv- und Bibliotheksbestände der Kommunistischen Partei Österreichs zu verwahren und wissenschaftlich zu erschließen.
 
Die Alfred Klahr Gesellschaft (Sitz 14, Drechslergasse 42) konstituierte sich am 13. November 1993 und setzt sich die Aufgabe, die Archiv- und Bibliotheksbestände der Kommunistischen Partei Österreichs zu verwahren und wissenschaftlich zu erschließen.

Version vom 12. Juni 2015, 09:57 Uhr

Daten zur Person
Personenname Klahr, Alfred
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil.
Geschlecht männlich
PageID 7173
GND 114555443
Wikidata
Geburtsdatum 16. September 1904
Geburtsort Wien
Sterbedatum 1. Jänner 1970
Sterbeort Warschau
Beruf Journalist, Staatswissenschaftler
Parteizugehörigkeit Kommunistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 12.06.2015 durch WIEN1.lanm09bar
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 2., Novaragasse 17-19 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung der Republik Österreich von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft (Verleihung: 12. September 1979)

Klahr Alfred, * 16. September 1904 Wien, † Juli 1944 Warschau (nach Flucht aus dem KZ Auschwitz-Birkenau von einer SS-Streife erschossen), Journalist, kommunistischer Theoretiker.

Klahr studierte Staatswissenschaften an der Universität Wien (Dr. phil.; Dissertation "Das Verhältnis von Parlament und Regierung in parlamentarischen Republiken" bei Hans Kelsen und Adolf Julius Merkl). Er war bei der Vereinigung Sozialistischer Mittelschüler tätig und kam als Student zum Kommunistischen Jugendverband. Klahr entwickelte sich zu einem der markantesten Denker der Kommunistischen Partei Österreichs; 1937 legte er mit seiner wissenschaftlichen Arbeit den Grundstein für eine marxistische Theorie der Österreichischen Nation (Artikelserie "Zur nationalen Frage in Österreich" im illegalen theoretischen Organ der Kommunistischen Partei Österreichs, "Weg und Ziel"). Nach der nationalsozialistischen Annexion Österreichs hielt er sich (zum Teil illegal) in Frankreich, Belgien und der Schweiz auf, wurde dort jedoch verhaftet und den Behörden der Vichy-Regierung übergeben, die ihn nach kurzer Internierung den Deutschen auslieferte; er wurde ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert, konnte flüchten, fiel jedoch im Kampf gegen die Schutzstaffel (SS) in Warschau.

Die Alfred Klahr Gesellschaft (Sitz 14, Drechslergasse 42) konstituierte sich am 13. November 1993 und setzt sich die Aufgabe, die Archiv- und Bibliotheksbestände der Kommunistischen Partei Österreichs zu verwahren und wissenschaftlich zu erschließen.

Gedenktafel am Wohnhaus 2, Novaragasse 17-19.

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987.
  • Alfred Klahr: Zur österreichischen Nation. Hg. von der KPÖ. Wien: Globus Verlag 1994.
  • Unterlagen Alfred Klahr Gesellschaft

Links