Alfons Petzold: Unterschied zwischen den Versionen

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Petzold Alphons (Alfons), * 24. September 1882 Wien, † 25. (!) Jänner 1923 Kitzbühel, Arbeiterdichter. Wuchs in den Elendsquartieren am Rande Wiens auf, in denen er von Rachitis und Tuberkulose befallen wurde, brachte sich mit Gelegenheitsarbeiten durch und war zeitweise obdachlos. Kam mit 14 Jahren in die Lehre, doch gelang es ihm aufgrund seiner schlechten physischen Konstitution nicht, einen Beruf zu erlernen, und er musste sich seinen Lebensunterhalt als Hilfsarbeiter (Taglöhner, Laufbursche, Hausknecht, Weißwäscher) verdienen. Bereits als Jugendlicher schloss er sich den Sozialdemokraten an; nur die Hilfe durch Mäzenaten bewahrte ihn vor totalem Elend. Er begann zu dichten, beschrieb seine triste Situation und die der anderen Arbeiter, wurde von Ginzkey entdeckt und gefördert und erhielt 1914 den Bauernfeldpreis. Ab 1919 war Petzold freier Mitarbeiter bei der Wiener Zeitung. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter  
 
Petzold Alphons (Alfons), * 24. September 1882 Wien, † 25. (!) Jänner 1923 Kitzbühel, Arbeiterdichter. Wuchs in den Elendsquartieren am Rande Wiens auf, in denen er von Rachitis und Tuberkulose befallen wurde, brachte sich mit Gelegenheitsarbeiten durch und war zeitweise obdachlos. Kam mit 14 Jahren in die Lehre, doch gelang es ihm aufgrund seiner schlechten physischen Konstitution nicht, einen Beruf zu erlernen, und er musste sich seinen Lebensunterhalt als Hilfsarbeiter (Taglöhner, Laufbursche, Hausknecht, Weißwäscher) verdienen. Bereits als Jugendlicher schloss er sich den Sozialdemokraten an; nur die Hilfe durch Mäzenaten bewahrte ihn vor totalem Elend. Er begann zu dichten, beschrieb seine triste Situation und die der anderen Arbeiter, wurde von Ginzkey entdeckt und gefördert und erhielt 1914 den Bauernfeldpreis. Ab 1919 war Petzold freier Mitarbeiter bei der Wiener Zeitung. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter  
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*Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963 (Werkverzeichnis)  
 
*Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963 (Werkverzeichnis)  
 
*Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
 
*Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
*Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 3.
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*Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 3. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1926
 
*Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
 
*Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
*Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
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*Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
 
*Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
 
*Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
 
*Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993, S. 136
 
*Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993, S. 136
*Friedrich Slezak: Ottakringer Arbeiterkultur. 1982, S. 45 (Todesdatum)  
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*Friedrich Slezak: Ottakringer Arbeiterkultur. Wien: Slezak 1982, S. 45 (Todesdatum)  
 
*Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 291 und S. 312 f.  
 
*Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 291 und S. 312 f.  
*Bernhard Denscher, Johann Luger: Alphons Petzold 1882-1923. Katalog 193. Wechselausstellung Wiener Stadt- und Landesbibliothek. 1982
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*Bernhard Denscher / Johann Luger: Alphons Petzold 1882-1923. Wien: Wiener Stadt- und Landesbibliothek 1982 (Wechselausstellung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek, 197)
 
*Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Hietzing. Ein Bezirk im Grünen. Wien: Mohl 1977, S. 118 f.  
 
*Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Hietzing. Ein Bezirk im Grünen. Wien: Mohl 1977, S. 118 f.  
*Berka: Berühmte Lebensmittelarbeiter. 196 ff.  
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*Hans Berka: Lebensmittelarbeiter als berühmte Zeitgenossen. Wien: Verl. des Österr. Gewerkschaftsbundes 1959, S. 196 ff.  
*Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs. Wien: Vorwärts-Verlag, 15.01.1956, 23.09.1962
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*Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs, 15.01.1956, 23.09.1962
*Solidarität 11. (1982), S. 7 ff.  
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*Solidarität 11 (1982), S. 7 ff.  
*Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 21.9.1957, 19.11.1982
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*Rathaus-Korrespondenz, 21.9.1957, 19.11.1982

Version vom 2. September 2014, 14:20 Uhr

Alphons Petzold; Gipsbüste von Ambrosi (1948)
Daten zur Person
Personenname Petzold, Alphons
Abweichende Namensform Petzold, Alfons
Titel
Geschlecht männlich
PageID 8160
GND
Wikidata
Geburtsdatum 24. September 1882
Geburtsort Wien
Sterbedatum 25. November 1923
Sterbeort Kitzbühel
Beruf Arbeiterdichter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 2.09.2014 durch WIEN1.lanm09bel
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Alphons Petzold.jpg
Bildunterschrift Alphons Petzold; Gipsbüste von Ambrosi (1948)
  • 16., Kreitnergasse 29-33 (Wohnadresse)
  • 16., Richard-Wagner-Platz 3 (Wohnadresse)
  • 16., Richard-Wagner-Platz 19b (Wohnadresse)
  • 18., Martinstraße 24 (Wohnadresse)
  • 15., Robert-Hamerling-Gasse 28 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bauernfeld-Preis (Verleihung: 1914)

Petzold Alphons (Alfons), * 24. September 1882 Wien, † 25. (!) Jänner 1923 Kitzbühel, Arbeiterdichter. Wuchs in den Elendsquartieren am Rande Wiens auf, in denen er von Rachitis und Tuberkulose befallen wurde, brachte sich mit Gelegenheitsarbeiten durch und war zeitweise obdachlos. Kam mit 14 Jahren in die Lehre, doch gelang es ihm aufgrund seiner schlechten physischen Konstitution nicht, einen Beruf zu erlernen, und er musste sich seinen Lebensunterhalt als Hilfsarbeiter (Taglöhner, Laufbursche, Hausknecht, Weißwäscher) verdienen. Bereits als Jugendlicher schloss er sich den Sozialdemokraten an; nur die Hilfe durch Mäzenaten bewahrte ihn vor totalem Elend. Er begann zu dichten, beschrieb seine triste Situation und die der anderen Arbeiter, wurde von Ginzkey entdeckt und gefördert und erhielt 1914 den Bauernfeldpreis. Ab 1919 war Petzold freier Mitarbeiter bei der Wiener Zeitung. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter

Lyrikbände

  • Trotz alledem!, 1910
  • Seltsame Musik, 1911
  • Der Ewige und die Stunde, 1912
  • Heimat Welt, 1913
  • Der heilige Ring, 1914
  • Krieg, 1914 [patriotsche Gedichte]
  • Volk, mein Volk, 1915
  • Johanna, 1915
  • In geruhigter Stunde, 1916
  • Der stählerne Schrei, 1917
  • Dämmerung des Herzens, 1917
  • Franziskus von Assisi, 1917
  • Der Dornbusch. Revolutionslyrik, 1919
  • Einkehr, 1920
  • Das Buch von Gott, 1921
  • Der Pilgrim, 1922
  • Totentanz, 1923

Erzählungen, Romane

  • Erde, 1913 [Fortsetzungsroman in der Arbeiterzeitung]
  • Sevarinde, 1923

und die Selbstbiographie „Das rauhe Leben" (1920). Petzold war der bedeutendste österreichische Arbeiterdichter; Gesammelte Werke (7 Bände; 1948-1953). Er wohnte 16, Kreitnergasse 29-33, 16, Richard-Wagner-Platz 3 und 19b, sowie 18, Martinstraße 24. Alphons-Petzold-Gasse, Alfons-Petzold-Hof, Petzoldgasse.

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963 (Werkverzeichnis)
  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 3. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1926
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993, S. 136
  • Friedrich Slezak: Ottakringer Arbeiterkultur. Wien: Slezak 1982, S. 45 (Todesdatum)
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 291 und S. 312 f.
  • Bernhard Denscher / Johann Luger: Alphons Petzold 1882-1923. Wien: Wiener Stadt- und Landesbibliothek 1982 (Wechselausstellung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek, 197)
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Hietzing. Ein Bezirk im Grünen. Wien: Mohl 1977, S. 118 f.
  • Hans Berka: Lebensmittelarbeiter als berühmte Zeitgenossen. Wien: Verl. des Österr. Gewerkschaftsbundes 1959, S. 196 ff.
  • Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs, 15.01.1956, 23.09.1962
  • Solidarität 11 (1982), S. 7 ff.
  • Rathaus-Korrespondenz, 21.9.1957, 19.11.1982