Alexander von Bach: Unterschied zwischen den Versionen

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Bach Alexander (1854 Freiherr von), * 4. Jänner 1813 Loosdorf bei Staatz, Niederösterreich, † 13. November 1893 Schloß Schöngrabern, Unterwaltersdorf, Niederösterreich (Zentralfriedhof Wien, Grab 21, Gruftreihe), Politiker. Nach der Promotion (Dr. jur.) ließ sich Bach 1843 als Advokat in Wien nieder; er spielte im [[Juridisch-Politischer Leseverein|Juridisch-Politischen Leseverein] eine bedeutende Rolle und stand in Opposition zum Regime Metternichs. Am 13. März 1848 unterstützte er die Forderungen des Volks, bis 11. Oktober 1848 war er Justizminister im Kabinett Doblhoff-Wessenberg, nach der Revolution wurde er auch im Ministerium Schwarzenberg Justizminister und ab 17. Mai 1849 auch Innenminister (bis 21. August 1859). Bach war der eigentliche Träger des [[Neoabsolutismus]] (bürokratisch-zentralistisches „System Bach") und verantwortlich für die Reformen zur Neugestaltung Österreichs im konservativen Sinn (Aufhebung der Patrimonialherrschaften, Grundentlastung, Neuordnung der Verwaltung)-. Für Wien von besonderem Interesse ist die unter Bach zustandegekommene Provisorische [[Gemeindeordnung]] (6. März 1850); wichtig für Österreich das [[Silvesterpatent]] (1851) und der Abschluß des [[Wiener Konkordat|Konkordats] mit dem Heiligen Stuhl (1855), das der Kirche wesentlichen Einfluß auf die Schule gewährte. Am 20. Dezember 1857 wurde mit dem an Bach gerichteten kaiserlichen Manifest „Es ist Mein Wille ..." die Schleifung der Basteibefestigungen und die Anlage der [[Ringstraße]] angeordnet. 1859-1867 war Bach Botschafter beim Vatikan, dann trat er in den Ruhestand. 1849-1859 war er Kurator der Akademie der Wissenschaften (1856 Ehrenmitglied), 1852 gründete er die „Österreichische Bibliographie". Siehe auch [[Bachsches Haus]].
 
Bach Alexander (1854 Freiherr von), * 4. Jänner 1813 Loosdorf bei Staatz, Niederösterreich, † 13. November 1893 Schloß Schöngrabern, Unterwaltersdorf, Niederösterreich (Zentralfriedhof Wien, Grab 21, Gruftreihe), Politiker. Nach der Promotion (Dr. jur.) ließ sich Bach 1843 als Advokat in Wien nieder; er spielte im [[Juridisch-Politischer Leseverein|Juridisch-Politischen Leseverein] eine bedeutende Rolle und stand in Opposition zum Regime Metternichs. Am 13. März 1848 unterstützte er die Forderungen des Volks, bis 11. Oktober 1848 war er Justizminister im Kabinett Doblhoff-Wessenberg, nach der Revolution wurde er auch im Ministerium Schwarzenberg Justizminister und ab 17. Mai 1849 auch Innenminister (bis 21. August 1859). Bach war der eigentliche Träger des [[Neoabsolutismus]] (bürokratisch-zentralistisches „System Bach") und verantwortlich für die Reformen zur Neugestaltung Österreichs im konservativen Sinn (Aufhebung der Patrimonialherrschaften, Grundentlastung, Neuordnung der Verwaltung)-. Für Wien von besonderem Interesse ist die unter Bach zustandegekommene Provisorische [[Gemeindeordnung]] (6. März 1850); wichtig für Österreich das [[Silvesterpatent]] (1851) und der Abschluß des [[Wiener Konkordat|Konkordats] mit dem Heiligen Stuhl (1855), das der Kirche wesentlichen Einfluß auf die Schule gewährte. Am 20. Dezember 1857 wurde mit dem an Bach gerichteten kaiserlichen Manifest „Es ist Mein Wille ..." die Schleifung der Basteibefestigungen und die Anlage der [[Ringstraße]] angeordnet. 1859-1867 war Bach Botschafter beim Vatikan, dann trat er in den Ruhestand. 1849-1859 war er Kurator der Akademie der Wissenschaften (1856 Ehrenmitglied), 1852 gründete er die „Österreichische Bibliographie". Siehe auch [[Bachsches Haus]].

Version vom 5. Mai 2014, 10:49 Uhr

Daten zur Person
Personenname Bach, Alexander von
Abweichende Namensform
Titel Freiherr, Dr. iur.
Geschlecht männlich
PageID 1116
GND
Wikidata
Geburtsdatum 4. Jänner 1813
Geburtsort Loosdorf bei Staatz
Sterbedatum 12. November 1893
Sterbeort Schloss Schöngrabern, Unterwaltersdorf
Beruf Politiker, Advokat
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 5.05.2014 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum 15. November 1893
Friedhof
Grabstelle Zentralfiedhof Grab 21, Gruftreihe

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großkreuz des Franz-Joseph-Ordens
  • Großkreuz des Leopold-Ordens
  • Großkreuz des päpstlichen Pius-Ordens
  • Großkreuz des herzoglich sächsisch-Ernestinischen Hausordens

  • Innenminister (17.05.1849 bis 21.08.1859)
  • Justizminister (1848 bis 11.10.1848)
  • Botschafter beim Vatikan (1859 bis 1867)

Bach Alexander (1854 Freiherr von), * 4. Jänner 1813 Loosdorf bei Staatz, Niederösterreich, † 13. November 1893 Schloß Schöngrabern, Unterwaltersdorf, Niederösterreich (Zentralfriedhof Wien, Grab 21, Gruftreihe), Politiker. Nach der Promotion (Dr. jur.) ließ sich Bach 1843 als Advokat in Wien nieder; er spielte im [[Juridisch-Politischer Leseverein|Juridisch-Politischen Leseverein] eine bedeutende Rolle und stand in Opposition zum Regime Metternichs. Am 13. März 1848 unterstützte er die Forderungen des Volks, bis 11. Oktober 1848 war er Justizminister im Kabinett Doblhoff-Wessenberg, nach der Revolution wurde er auch im Ministerium Schwarzenberg Justizminister und ab 17. Mai 1849 auch Innenminister (bis 21. August 1859). Bach war der eigentliche Träger des Neoabsolutismus (bürokratisch-zentralistisches „System Bach") und verantwortlich für die Reformen zur Neugestaltung Österreichs im konservativen Sinn (Aufhebung der Patrimonialherrschaften, Grundentlastung, Neuordnung der Verwaltung)-. Für Wien von besonderem Interesse ist die unter Bach zustandegekommene Provisorische Gemeindeordnung (6. März 1850); wichtig für Österreich das Silvesterpatent (1851) und der Abschluß des [[Wiener Konkordat|Konkordats] mit dem Heiligen Stuhl (1855), das der Kirche wesentlichen Einfluß auf die Schule gewährte. Am 20. Dezember 1857 wurde mit dem an Bach gerichteten kaiserlichen Manifest „Es ist Mein Wille ..." die Schleifung der Basteibefestigungen und die Anlage der Ringstraße angeordnet. 1859-1867 war Bach Botschafter beim Vatikan, dann trat er in den Ruhestand. 1849-1859 war er Kurator der Akademie der Wissenschaften (1856 Ehrenmitglied), 1852 gründete er die „Österreichische Bibliographie". Siehe auch Bachsches Haus.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begr. von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearb. von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 1. Berlin: Duncker & Humblot 1953
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 13. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1959
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 1 (A - Glä). Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1957
  • Richard Charmatz: Lebensbilder aus der Geschichte Österreichs. Wien: Danubia-Verl. 1947, S. 59 ff.
  • Hugo Hantsch: Gestalter der Geschicke Österreichs. Innsbruck / Wien / München: Tyrolia 1962 (Studien der Wiener Katholischen Akademie, 2), S. 407 ff.
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 44. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1894, S. 220
  • Hans Löw: Alexander Freiherr von Bach. Diss. Univ. Wien. Wien 1947
  • Rudolf Till: Der Alexander Bach in der Wiener Gemeindestube. In: Wiener Geschichtsblätter 13 (1958), S. 73 ff.
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 206
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1972, S. 16
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 57
  • Wiener Zeitung, 18.11.1893
  • Neue Freie Presse, 14.11.1893 und 18.11.1893