Albin Mutterer
Mutterer Albin, * 1826 Krotzingen, Großherzogtum Baden (laut Totenbeschauprotokoll 47 Jahre alt), † 3. Juli 1873 Wien 9, Allgemeines Krankenhaus(Verbrennungen, als er nach der Explosion einer Spiritusflasche in seinem Atelier, 9, Nußdorfer Straße 22, die in Brand geratene Camera obscura zu löschen versuchte), Fotograf. Wandte sich als gelernter Schuhwichserzeuger, fasziniert von der neuen Technologie, um 1866 der Fotografie zu. Er machte die ersten Daguerreotypien vom gründerzeitlichen Wien (darunter Fotos von Parlament und Votivkirche) und eröffnete in der Vorstadt Thury, Kleine Kirchengasse 67, „Zu den fünf Säulen" (9, Marktgasse 8) ein eigenes Atelier (mit dem er später in die Nußdorfer Straße übersiedelte und in dem auch bekannte Porträtaufnahmen entstanden); bemerkenswert ist, dass er auch Tote (insbesondere Totgeborene oder im Kindesalter Verstorbene) fotografierte (die Stadtverwaltung verbot nach einiger Zeit, da Mutterer zu oft beauftragt wurde, das Fotografieren von Verstorbenen, die nicht selten von den Angehörigen mit dem Fiaker in sein Atelier geführt worden waren). Er besaß das Haus Thurygrund 25 („Zur goldenen Krone", 9, Nußdorfer Straße 30, Bindergasse 1). Nach Mutterers Tod übernahm das Atelier sein Bruder Joseph Mutterer.
Literatur
- Geschichte der Fotografie in Österreich. [Wien, Museum des 20. Jahrhunderts / Innsbruck, Landesmuseum Ferdinandeum]. Hg. von Otto Hochreiter. Bad Ischl: Verein zur Erarbeitung der "Geschichte der Fotografie in Österreich" 1983
- Alfred Wolf: Albin und Josef Mutterer. Vater und Sohn als Wegbereiter der Photographie. In: Das Heimatmuseum Alsergrund. Mitteilungsblatt des Museumsvereines Alsergrund 30 (1989), Heft 121, S. 7 ff.
- Kurier, 06.02.1982
- Neue Freie Presse. Wien, 04.07.1873
