Albert Wiesinger: Unterschied zwischen den Versionen

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Wiesinger war Domherr und Dechant sowie 1895/1896 Gemeinderat. Seine journalistische Tätigkeit begann Wiesinger am 11. Dezember 1859 als Mitarbeiter der konservativen Tageszeitung "Die Gegenwart". 1864 wurde er (nachdem [[Sebastian Brunner]] von diesem Posten zurückgetreten war) Chefredakteur und Herausgeber der "[[Wiener Kirchenzeitung]]", die er bis zur Einstellung des Blatts am 26. Dezember 1874 leitete; sie wurde unter ihm zu einem besonders radikalen katholischen Blatt Wiens, dessen polemische Artikel immer wieder heftigen Widerspruch hervorriefen. Wiesingers antiliberale und antisemitische Schreibweise führte laufend zu Prozessen.  
 
Wiesinger war Domherr und Dechant sowie 1895/1896 Gemeinderat. Seine journalistische Tätigkeit begann Wiesinger am 11. Dezember 1859 als Mitarbeiter der konservativen Tageszeitung "Die Gegenwart". 1864 wurde er (nachdem [[Sebastian Brunner]] von diesem Posten zurückgetreten war) Chefredakteur und Herausgeber der "[[Wiener Kirchenzeitung]]", die er bis zur Einstellung des Blatts am 26. Dezember 1874 leitete; sie wurde unter ihm zu einem besonders radikalen katholischen Blatt Wiens, dessen polemische Artikel immer wieder heftigen Widerspruch hervorriefen. Wiesingers antiliberale und antisemitische Schreibweise führte laufend zu Prozessen.  
  
1862 trat Wiesinger auch in die Redaktion des "Österreichischen Volksfreund" ein; 1872 übernahm er das "Volksblatt für Stadt und Land", legte die Redaktion des Blatts jedoch im selben Jahr zurück, als ihm Kardinal Rauscher die Leitung des "Österreichischen Volksfreund" übertrug, die er bis 1877, als das Blatt nach dem Tod Rauschers eingestellt wurde, innehatte. Danach redigierte Wiesinger die (1862 begründete) "Gemeinde-Zeitung" ("Wr. Tagespost"), die sich vor allem an Gewerbetreibende und Kleinbürger wandte. Viele von Wiesingers Artikeln erschienen auch in Sammelbänden.  
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1862 trat Wiesinger auch in die Redaktion des "Österreichischen Volksfreund" ein; 1872 übernahm er das "Volksblatt für Stadt und Land", legte die Redaktion des Blatts jedoch im selben Jahr zurück, als ihm Kardinal Rauscher die Leitung des "Österreichischen Volksfreund" übertrug, die er bis 1877, als das Blatt nach dem Tod Rauschers eingestellt wurde, innehatte. Danach redigierte Wiesinger die (1862 begründete) "Gemeinde-Zeitung" ("Wiener Tagespost"), die sich vor allem an Gewerbetreibende und Kleinbürger wandte. Viele von Wiesingers Artikeln erschienen auch in Sammelbänden.  
  
 
Erzbischöflicher Konsistorialrat, päpstlicher Kämmerer, Domherr am Domkapitel des siebenbürgischen Bistums Karlsburg.
 
Erzbischöflicher Konsistorialrat, päpstlicher Kämmerer, Domherr am Domkapitel des siebenbürgischen Bistums Karlsburg.

Version vom 26. August 2013, 15:28 Uhr

Daten zur Person
Personenname Wiesinger, Albert
Abweichende Namensform
Titel Pater, Dr. theol.
Geschlecht
PageID 11144
GND
Wikidata
Geburtsdatum 12. August 1830
Geburtsort Wien
Sterbedatum 8. Oktober 1896
Sterbeort Wien
Beruf Pfarrer, Journalist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 26.08.2013 durch WIEN1.lanm08w14
Begräbnisdatum 12. Juni 1897
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 14A, Nummer 21
  • 19., Billrothstraße 78 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Wiesinger Pater Albert, * 12. August 1830 Wien, † 8. Oktober 1896 Wien 19, Billrothstraße 78 (Rudolfinerhaus; Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 14A, Nummer 21; Grabdenkmal mit Porträtrelief von Richard Kauffungen), Pfarrer, Journalist.

Nach philosphischem und theologischem Studium an der Universität Wien (Dr. theol.) trat Wiesinger seine seelsorgerische Tätigkeit in der Vorstadtpfarre Matzleinsdorf an. Kardinal Rauscher berief ihn an die Hofpfarre Sankt Augustin, 1866 an die Stadtpfarre Sankt Peter (sehr interessant seine hier gehaltenen Fastenpredigten). 1876 veröffentlichte Wiesinger eine "Geschichte der Peterskirche in Wien", in welcher er auch einen Abriß der Geschichte anderer Wiener Kirchen gab.

Wiesinger war Domherr und Dechant sowie 1895/1896 Gemeinderat. Seine journalistische Tätigkeit begann Wiesinger am 11. Dezember 1859 als Mitarbeiter der konservativen Tageszeitung "Die Gegenwart". 1864 wurde er (nachdem Sebastian Brunner von diesem Posten zurückgetreten war) Chefredakteur und Herausgeber der "Wiener Kirchenzeitung", die er bis zur Einstellung des Blatts am 26. Dezember 1874 leitete; sie wurde unter ihm zu einem besonders radikalen katholischen Blatt Wiens, dessen polemische Artikel immer wieder heftigen Widerspruch hervorriefen. Wiesingers antiliberale und antisemitische Schreibweise führte laufend zu Prozessen.

1862 trat Wiesinger auch in die Redaktion des "Österreichischen Volksfreund" ein; 1872 übernahm er das "Volksblatt für Stadt und Land", legte die Redaktion des Blatts jedoch im selben Jahr zurück, als ihm Kardinal Rauscher die Leitung des "Österreichischen Volksfreund" übertrug, die er bis 1877, als das Blatt nach dem Tod Rauschers eingestellt wurde, innehatte. Danach redigierte Wiesinger die (1862 begründete) "Gemeinde-Zeitung" ("Wiener Tagespost"), die sich vor allem an Gewerbetreibende und Kleinbürger wandte. Viele von Wiesingers Artikeln erschienen auch in Sammelbänden.

Erzbischöflicher Konsistorialrat, päpstlicher Kämmerer, Domherr am Domkapitel des siebenbürgischen Bistums Karlsburg.

Wiesinger besaß auch eine umfangreich Zeitungsausschnittsammlung, die von der Wiener Stadt- und Landesbibliothek verwahrt wird.

Wiesingerstraße.

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Schmolke: Wegbereiter der Publizistik in Österreich. 1992, S. 249 ff.
  • Albert Wiesinger: Fünfundzwanzig Jahre aus meinem Journalistenleben. Eine biographische Skizze. In: Gemeindc.-Zeitung 23 (1884), Nummer 285
  • Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchivs A/3/2 (Nachlässe), S. 29
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995, S. 33
  • Rathaus-Korrespondenz, 07.10.1971