Albert Hall
48° 12' 41.85" N, 16° 20' 37.61" E zur Karte im Wien Kulturgut
Das Gebäude in der Albertgasse 35 war 1771-1801 in Besitz von Thomas Edler von Trattnern, ab 1899 Wiener Bezirkskrankenkasse
1904 wurde das Haus nach Plänen von Architekt Rudolf Dick neu gebaut und beheimatete ab 1927 den "Zentralverband der Lebens- und Genussmittelarbeiter", ab 1934 den Gewerkschaftsbund des Ständestaates. Im Haus war die Bibliothek der Gewerkschaft Agrar-Nahrung-Genuß
Bei der Eröffnungsrede bezeichnete Otto Bauer das Haus plakativ als „Gewerkschaftspalast“, ganz im Gegensatz zur Ideologie der Erbauer. [1] Mit dem Verbot der Gewerkschaft erfolgte die Übernahme durch den staatlich gelenkten Gewerkschaftsbund.
1938 wurde des Gebäude von der Deutsche Arbeiterfront beschlagnahmt und als Hauptquartier der Hitlerjugend verwendet, die im Keller Gefängnisse für Kinder und Jugendliche installierte. Im Jahr 1945 übernahm der Österreichische Gewerkschaftsbund, ÖGB, das herrschaftliche Gebäude, der es aber nach kurzer Zeit an die Gewerkschaft Agrar-Nahrung-Genuss (ANG) abtrat. Seit 2004 befindet es sich im Besitz eines privaten Immobilieninvestors, der es 2005 als "Albert Hall" für Veranstaltungen renoviert hat.
Quellen
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Albertgasse
- Architekturbüro Lutter
- Die Presse, 21. 4. 2017
Literatur
- Helmut W. Lang, Wilma Buchinger Karen Kloth Helmut W. Lang Konstanze Mittendorfe: Handbuch der historischen Buchbestände. [Teil 2], Georg Olms Verlag, Wien 1994, S. 81