Akazienhof (9): Unterschied zwischen den Versionen
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| + | 1914 hatte die [[Anglo-österreichische Bank]], deren Repräsentant Dr. Hermann Schwarzwald war, eine Gasthauskonzession erhalten, um für ihre Beamten eine Gemeinschaftsküche, das sogenannte [[Anglobank-Restaurant]] führen zu können. Die Gründungsidee von Gemeinschaftsküchen ist auf die Philanthropin und Pädagogin [[Eugenie Schwarzwald]] ([[Schwarzwaldschule]]) zurückzuführen. Ihr hatte die Gemeinde Wien jedoch aufgrund von Protesten der Gastwirte eine Konzession verweigert, und diese stattdessen ihrem Gatten und der von ihm vertretenen Bank erteilt. | ||
| + | Im Dezember 1916 konstituierte sich der unpolitische „Verein zur Schaffung und Erhaltung von Gemeinschaftsküchen“, hinter welchem, Eugenie Schwarzwald federführend stand. Die Gemeinschaftsküche im Newaldhof wurde in Nachfolge des Anglobank-Restaurants am 15. März 1917 eröffnet. Dem Verein gelang es infolge, noch drei weitere Gemeinschaftsküchen zu errichten. | ||
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| + | Die Inneneinrichtung für die Adresse Newaldhof entwarf [[Adolf Loos]]. Der Architekt, der 1914 schon den Kassensaal der Anglobank-Zweigstelle in der [[Mariahilfer Straße]] 70 eingerichtet hatte, gestaltete drei sehr schlichte, weiß getünchte Speiseräume sowie einen Lesesaal. Die strenge Einfärbigkeit der Wände wurde durch Kunstwerke und Teppiche aufgelockert. An die Speiseräume schloss sich ein Empfangsraum an, in dem sich sogar ein Klavier befand. Das Loos-Interieur ist nicht erhalten. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
| − | * Roland L. Schachel: Die erste Wiener Gemeinschaftsküche | + | *Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 655 |
| − | * | + | *Newaldhof: Roland L. Schachel: Die erste Wiener Gemeinschaftsküche "Akazienhof". In: Heimatmuseum Alsergrund 100/1984, S. 10 ff. |
| + | * Roland Schachel: Die erste Wiener Gemeinschaftsküche "Akazienhof". In: Heimatmuseum Alsergrund 100/1984, S. 16 ff. | ||
| + | *[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=19180701&seite=5&zoom=33&query=%22sVerein%2Bzur%2BSchaffung%2Bund%2BErhaltung%2Bvon%2BG%2Be%2Bra%2Be%2Bi%2Bn%2Bsch%2Ba%2Bf%2Bt%2Bs%2Bk%2B%C3%BC%2Bch%2Be%2Bn.s%22&ref=anno-search Anno: Verein zur Schaffung und Erhaltung von Gemeinschaftsküchen. In: Neue Freie Presse, 1. Juli 2018, S. 5f.] [Stand: 20.04.2019] | ||
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| + | == Weblinks == | ||
| + | *[https://de.wikipedia.org/wiki/Eugenie_Schwarzwald Wikipedia: Eugenie Schwarzwald] | ||
Aktuelle Version vom 18. Oktober 2023, 12:58 Uhr
Akazienhof (9., Thurngasse 4; dem Newaldhof [Besitz von Bürgermeister Julius Newald; 9, Währinger Straße 22] benachbart), erste Wiener Gemeinschaftsküche, eingerichtet in den Räumen des früheren Restaurants "Newaldhof"
1914 hatte die Anglo-österreichische Bank, deren Repräsentant Dr. Hermann Schwarzwald war, eine Gasthauskonzession erhalten, um für ihre Beamten eine Gemeinschaftsküche, das sogenannte Anglobank-Restaurant führen zu können. Die Gründungsidee von Gemeinschaftsküchen ist auf die Philanthropin und Pädagogin Eugenie Schwarzwald (Schwarzwaldschule) zurückzuführen. Ihr hatte die Gemeinde Wien jedoch aufgrund von Protesten der Gastwirte eine Konzession verweigert, und diese stattdessen ihrem Gatten und der von ihm vertretenen Bank erteilt. Im Dezember 1916 konstituierte sich der unpolitische „Verein zur Schaffung und Erhaltung von Gemeinschaftsküchen“, hinter welchem, Eugenie Schwarzwald federführend stand. Die Gemeinschaftsküche im Newaldhof wurde in Nachfolge des Anglobank-Restaurants am 15. März 1917 eröffnet. Dem Verein gelang es infolge, noch drei weitere Gemeinschaftsküchen zu errichten.
Die Inneneinrichtung für die Adresse Newaldhof entwarf Adolf Loos. Der Architekt, der 1914 schon den Kassensaal der Anglobank-Zweigstelle in der Mariahilfer Straße 70 eingerichtet hatte, gestaltete drei sehr schlichte, weiß getünchte Speiseräume sowie einen Lesesaal. Die strenge Einfärbigkeit der Wände wurde durch Kunstwerke und Teppiche aufgelockert. An die Speiseräume schloss sich ein Empfangsraum an, in dem sich sogar ein Klavier befand. Das Loos-Interieur ist nicht erhalten.
Literatur
- Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 655
- Newaldhof: Roland L. Schachel: Die erste Wiener Gemeinschaftsküche "Akazienhof". In: Heimatmuseum Alsergrund 100/1984, S. 10 ff.
- Roland Schachel: Die erste Wiener Gemeinschaftsküche "Akazienhof". In: Heimatmuseum Alsergrund 100/1984, S. 16 ff.
- Anno: Verein zur Schaffung und Erhaltung von Gemeinschaftsküchen. In: Neue Freie Presse, 1. Juli 2018, S. 5f. [Stand: 20.04.2019]
