Agnes Baltsa: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
(Restrukturierung Organisationen)
 
(13 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 3: Zeile 3:
 
|Titel=Kammersängerin
 
|Titel=Kammersängerin
 
|Geschlecht=weiblich
 
|Geschlecht=weiblich
|GND=118881256
+
|Geburtsdatum=1944/11/19
|Geburtsdatum=19.11.1944
 
 
|Geburtsort=Lefkas, Griechenland
 
|Geburtsort=Lefkas, Griechenland
 +
|Sterbedatum unbekannt=Nein
 
|Beruf=Opernsängerin
 
|Beruf=Opernsängerin
|Quelle=Gedenktage;
+
|Objektbezug=Ehrenmitglieder der Staatsoper
}}
+
|Quelle=Gedenktage-GW
{{Funktion
+
|Grabstelle aufgelassen=Nein
|Funktion=Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper
+
|WikidataID=Q235679
 +
|GND=118881256
 +
|Funktion={{Funktion
 +
|Organisation=Staatsoper
 +
|Funktion=Ehrenmitglied
 
|Funktion von=1988
 
|Funktion von=1988
}}
+
}}{{Funktion
{{Funktion
+
|Organisation=Europäische Akademie für Kunst und Wissenschaft
|Funktion=Mitglied der Europäischen Akademie für Kunst und Wissenschaft
+
|Funktion=Mitglied
 
|Funktion von=1993
 
|Funktion von=1993
 
}}
 
}}
{{Auszeichnung
+
|Auszeichnung={{Auszeichnung
 
|Auszeichnung=Wiener Ehrenmedaille in Gold
 
|Auszeichnung=Wiener Ehrenmedaille in Gold
 
|Verleihung=11.12.1984
 
|Verleihung=11.12.1984
 
|Übernahme=27.06.1986
 
|Übernahme=27.06.1986
}}
+
}}{{Auszeichnung
{{Auszeichnung
 
 
|Auszeichnung=Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
 
|Auszeichnung=Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
 
|Verleihung=26.04.1994
 
|Verleihung=26.04.1994
 
|Übernahme=06.05.1994
 
|Übernahme=06.05.1994
}}
+
}}{{Auszeichnung
{{Auszeichnung
 
 
|Auszeichnung=Prix du Prestige Lyrique
 
|Auszeichnung=Prix du Prestige Lyrique
 
|Verleihung=1984
 
|Verleihung=1984
}}
+
}}{{Auszeichnung
{{Auszeichnung
 
 
|Auszeichnung=Deutscher Schallplattenpreis
 
|Auszeichnung=Deutscher Schallplattenpreis
 
|Verleihung=1983
 
|Verleihung=1983
}}
+
}}{{Auszeichnung
{{Auszeichnung
 
 
|Auszeichnung=Goldene Medaille der Stadt Athen
 
|Auszeichnung=Goldene Medaille der Stadt Athen
 +
}}{{Auszeichnung
 +
|Auszeichnung=Wilhelm-Furtwängler-Preis
 
}}
 
}}
{{Auszeichnung
 
|Auszeichnung=Wilhelm-Furtwängler-Preis
 
 
}}
 
}}
Agnes Baltsa, * 19. November 1944 Lefkas (Griechenland).  
+
Agnes Baltsa, * 19. November 1944 Lefkas (Griechenland), Opernsängerin.  
  
==Biographie==
+
==Biografie==
 
Nach Klavierstunden in ihrer Heimatstadt begann Agnes Baltsa 1958 mit einem Gesangsstudium in Athen, erhielt 1965 ein Maria-Callas-Stipendium und konnte dadurch ihre Studien in München fortsetzen.
 
Nach Klavierstunden in ihrer Heimatstadt begann Agnes Baltsa 1958 mit einem Gesangsstudium in Athen, erhielt 1965 ein Maria-Callas-Stipendium und konnte dadurch ihre Studien in München fortsetzen.
  
1968 debütierte sie an der Frankfurter Oper als Cherubino in Mozarts "Le nozze di Figaro" und bereits zwei Jahre später an der Wiener Staatsoper als Octavian in Strauss’ "Der Rosenkavalier". Mit 26 Jahren ist sie damit bis zum heutigen Tage die jüngste Sängerin, die diese Partie jemals auf der Bühne gesungen hat. Hierauf folgten Engagements an alle bedeutenden Opernhäuser der Welt. Sie wurde in zahlreichen Partien des Mezzosopranfaches (darunter Carmen, Eboli oder Dalila) beispielgebend und setzte neue Maßstäbe, was die Interpretationsfähigkeit anbelangt. Der Wiener Staatsoper hielt Agnes Baltsa alle Jahre hindurch die Treue und wurde dafür 1980 mit dem Titel Kammersängerin ausgezeichnet, worauf 1988 die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Wiener Staatsoper folgte.
+
Zu Beginn ihrer Karriere sang sie vor allem Hosenrollen. 1968 debütierte sie an der Frankfurter Oper als Cherubino in Mozarts "Le nozze di Figaro" und bereits zwei Jahre später an der Wiener [[Staatsoper]] als Octavian in [[Richard Strauss|Strauss']] "Der Rosenkavalier". Mit 26 Jahren ist sie damit bis zum heutigen Tag die jüngste Sängerin, die diese Partie jemals auf der Bühne gesungen hat. Hierauf folgten Engagements an allen bedeutenden Opernhäusern der Welt. In [[Herbert von Karajan]] fand sie einen Mentor, der sie wiederholt für die Salzburger Festspiele verpflichtete, für die sie schon als 33-Jährige die Herodias in "Salome" gab.
 +
 
 +
Agnes Baltsa wurde in zahlreichen Partien des Mezzosopranfaches beispielgebend und setzte neue Maßstäbe, was die Interpretationsfähigkeit anbelangt. Zu ihren Paraderollen gehörten etwa die Carmen, die sie allein an der Staatsoper 60 Mal gab und auch bei den Salzburger Festspielen sang, die Eboli ("Don Carlo") oder der Komponist in "Ariadne auf Naxos". Der Wiener Staatsoper hielt Agnes Baltsa alle Jahre hindurch die Treue und wurde dafür 1980 mit dem Titel Kammersängerin ausgezeichnet. 1988 folgte die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Wiener Staatsoper.
  
In den großen Charakterpartien ihres Stimmfaches, wie Klytämnestra in Strauss‘ "Elektra" oder der Küsterin in Janáčeks "Jenůfa" bot Agnes Baltsa psychologisch tiefe Interpretationen dieser Rollen. Agnes Baltsa zählt zu den berühmtesten Mezzosopranistinnen der Welt. In ihrer Karriere als Opernsängerin scheute sie sich nie, immer neue Partien in ihr Repertoire aufzunehmen. Daneben widmete sie sich in besonderem Maße dem griechischen Volkslied, dessen Verbreitung ihr von jeher ein wichtiges Anliegen war und dessen Interpretation wie auch fast alle ihrer Opernrollen auf zahlreichen Tonträgern dokumentiert ist.
+
In den großen Charakterpartien ihres Stimmfaches, wie Klytämnestra in Strauss' "Elektra" oder die Küsterin in Janáčeks "Jenůfa", bot Agnes Baltsa psychologisch tiefe Interpretationen dieser Rollen. Agnes Baltsa zählt zu den berühmtesten Mezzosopranistinnen der Welt. In ihrer Karriere als Opernsängerin scheute sie sich nie, immer neue Partien in ihr Repertoire aufzunehmen. Daneben widmete sie sich in besonderem Maße dem griechischen Volkslied, dessen Verbreitung ihr von jeher ein wichtiges Anliegen war und dessen Interpretation – ebenso wie fast alle ihrer Opernrollen – auf zahlreichen Tonträgern dokumentiert ist. 2013 kehrte sie mit einem aus griechischen Liedern bestehenden Programm noch einmal auf die Bühne der Wiener Staatsoper zurück. 2017 eröffnete die Griechische Nationaloper "Stavros Niarchos Foundation Cultural Center" in Athen mit "Elektra", Agnes Baltsa stand in der Rolle der Klytämnestra auf der Bühne.  
  
1992 trat die Künstlerin als Hauptdarstellerin neben [[Otto Schenk]] in einem österreichischen Kriminalfilm mit dem Titel "Duett" in ihrer ersten Filmrolle auf.
+
In dem österreichischen Kriminalfilm "Duett" trat die Künstlerin 1992 als Hauptdarstellerin neben [[Otto Schenk]] in ihrer ersten Filmrolle auf.
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 +
* [https://derstandard.at/1379291412362/Legende-der-Leidenschaft Stefan Ender: Legende der Leidenschaft. In: Der Standard, 19.09.2013] [Stand: 12.07.2023]
 
* Rudolf Flotzinger [Hg.]: Oesterreichisches Musiklexikon. Band 1: Abbado−Fux. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2002
 
* Rudolf Flotzinger [Hg.]: Oesterreichisches Musiklexikon. Band 1: Abbado−Fux. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2002
* Ludwig Finscher [Hg.]: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. Personenteil 2: Bag−Bi. Kassel [u.a.]: Bärenreiter [u.a.] 1999
+
* Ludwig Finscher [Hg.]: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. Personenteil 2: Bag−Bi. Kassel [u. a.]: Bärenreiter [u. a.] 1999
  
== Links ==
+
== Weblinks ==
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_Baltsa Wikipedia: Agnes Baltsa]
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_Baltsa Wikipedia: Agnes Baltsa]
* [https://archiv.wiener-staatsoper.at/search/person/226 Agnes Balts an der Wiener Staatsoper]
+
* [https://archiv.wiener-staatsoper.at/search/person/226 Agnes Baltsa an der Wiener Staatsoper]
* [http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_B/Baltsa_Agnes.xml Österreichisches Musiklexikon]
+
* [http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_B/Baltsa_Agnes.xml Österreichisches Musiklexikon: Baltsa, Agnes]
 +
*[https://onlinemerker.com/athen-griechische-nationaloper-stavros-niarchos-foundation-cultural-center-elektra-im-neuen-opernhaus-mit-agnes-baltsa/ Athen − Griechische Nationaloper "Stavros Niarchos Foundation Cultural Center": Elektra im neuen Opernhaus − mit Agnes Baltsa. In: Online Merker. Die Internationale Kulturplattform, 28.10.2017]
 +
*[https://www.imdb.com/name/nm0051251/ Internet Movie Database: Agnes Baltsa]
 +
*[https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/agnes-baltsa-mezzosopran-opernsaengerin-75-geburtstag-portraet-100.html BR Klassik: Die Mezzosopranistin Agnes Baltsa wird 75 Jahre alt]

Aktuelle Version vom 16. April 2024, 10:11 Uhr

Daten zur Person
Personenname Baltsa, Agnes
Abweichende Namensform
Titel Kammersängerin
Geschlecht weiblich
PageID 39834
GND 118881256
Wikidata Q235679
Geburtsdatum 19. November 1944
Geburtsort Lefkas, Griechenland
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Opernsängerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Ehrenmitglieder der Staatsoper
Quelle Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 16.04.2024 durch WIEN1.lanm09fri


Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 11. Dezember 1984, Übernahme: 27. Juni 1986)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 26. April 1994, Übernahme: 6. Mai 1994)
  • Prix du Prestige Lyrique (Verleihung: 1984)
  • Deutscher Schallplattenpreis (Verleihung: 1983)
  • Goldene Medaille der Stadt Athen
  • Wilhelm-Furtwängler-Preis


Agnes Baltsa, * 19. November 1944 Lefkas (Griechenland), Opernsängerin.

Biografie

Nach Klavierstunden in ihrer Heimatstadt begann Agnes Baltsa 1958 mit einem Gesangsstudium in Athen, erhielt 1965 ein Maria-Callas-Stipendium und konnte dadurch ihre Studien in München fortsetzen.

Zu Beginn ihrer Karriere sang sie vor allem Hosenrollen. 1968 debütierte sie an der Frankfurter Oper als Cherubino in Mozarts "Le nozze di Figaro" und bereits zwei Jahre später an der Wiener Staatsoper als Octavian in Strauss' "Der Rosenkavalier". Mit 26 Jahren ist sie damit bis zum heutigen Tag die jüngste Sängerin, die diese Partie jemals auf der Bühne gesungen hat. Hierauf folgten Engagements an allen bedeutenden Opernhäusern der Welt. In Herbert von Karajan fand sie einen Mentor, der sie wiederholt für die Salzburger Festspiele verpflichtete, für die sie schon als 33-Jährige die Herodias in "Salome" gab.

Agnes Baltsa wurde in zahlreichen Partien des Mezzosopranfaches beispielgebend und setzte neue Maßstäbe, was die Interpretationsfähigkeit anbelangt. Zu ihren Paraderollen gehörten etwa die Carmen, die sie allein an der Staatsoper 60 Mal gab und auch bei den Salzburger Festspielen sang, die Eboli ("Don Carlo") oder der Komponist in "Ariadne auf Naxos". Der Wiener Staatsoper hielt Agnes Baltsa alle Jahre hindurch die Treue und wurde dafür 1980 mit dem Titel Kammersängerin ausgezeichnet. 1988 folgte die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Wiener Staatsoper.

In den großen Charakterpartien ihres Stimmfaches, wie Klytämnestra in Strauss' "Elektra" oder die Küsterin in Janáčeks "Jenůfa", bot Agnes Baltsa psychologisch tiefe Interpretationen dieser Rollen. Agnes Baltsa zählt zu den berühmtesten Mezzosopranistinnen der Welt. In ihrer Karriere als Opernsängerin scheute sie sich nie, immer neue Partien in ihr Repertoire aufzunehmen. Daneben widmete sie sich in besonderem Maße dem griechischen Volkslied, dessen Verbreitung ihr von jeher ein wichtiges Anliegen war und dessen Interpretation – ebenso wie fast alle ihrer Opernrollen – auf zahlreichen Tonträgern dokumentiert ist. 2013 kehrte sie mit einem aus griechischen Liedern bestehenden Programm noch einmal auf die Bühne der Wiener Staatsoper zurück. 2017 eröffnete die Griechische Nationaloper "Stavros Niarchos Foundation Cultural Center" in Athen mit "Elektra", Agnes Baltsa stand in der Rolle der Klytämnestra auf der Bühne.

In dem österreichischen Kriminalfilm "Duett" trat die Künstlerin 1992 als Hauptdarstellerin neben Otto Schenk in ihrer ersten Filmrolle auf.

Literatur

  • Stefan Ender: Legende der Leidenschaft. In: Der Standard, 19.09.2013 [Stand: 12.07.2023]
  • Rudolf Flotzinger [Hg.]: Oesterreichisches Musiklexikon. Band 1: Abbado−Fux. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2002
  • Ludwig Finscher [Hg.]: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. Personenteil 2: Bag−Bi. Kassel [u. a.]: Bärenreiter [u. a.] 1999

Weblinks