Adolf Julius Merkl: Unterschied zwischen den Versionen
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Merkl Adolf Julius, * 23. März 1890 Wien, † 22. August 1970 Wien (Zentralfriedhof., Ehrengrab, Gruppe 32C, Nr. 56), Jurist, Gattin (1929) Dr. Edith Wieninger, Sohn eines Forstakademikers. Studierte nach Besuch des Gymnasiums in Wien und Wr. Neustadt an der Universität Wien (Dr. jur. 1913) und war nach der Gerichtspraxis (1913-1915) bis 1917 im Verwaltungsdienst des Magistrats, dann in Ministerien beziehungsweise im Bundeskanzleramt tätig (Mitwirkung an der Ausarbeitung des österreichischen Bundes-Verfassungsgesetzes von 1920). 1919 habilitierte er sich an der Universität Wien für Staats- und Verwaltungsrecht (ao. Prof. 1920, o. Prof. 1932, Dekan 1934/1935), wurde jedoch 1938 von den Nationalsozialisten des Lehrstuhls enthoben. 1941-1950 wirkte er als o. Prof. an der Universität Tübingen, 1950 kehrte er als o. Prof. an die Universität Wien zurück. Merkl war Schüler von [[Hans Kelsen]] und mit diesem sowie mit [[Alfred Verdroß-Droßberg]] Mitbegründer der Wiener Schule der Rechtstheorie („Reine Rechtslehre"), ein führender Verfassungs- und Verwaltungsjurist und ein erfolgreicher Vorkämpfer des Naturschutzrechts. Zudem engagierte er sich publizistisch im Kampf gegen Alkohol- und Nikotinsucht. Er veröffentlichte eine Reihe bedeutender wissenschaftlicher Werke (Das Recht im Lichte seiner Anwendung, 1917; Die Verfassung der Republik Deutschösterreich, 1919; Demokratie und Verwaltung, 1923; Die Lehre von der Rechtskraft..., 1923; Allgemeines Verwaltungsrecht, 1927; Die ständisch-autoritäre Verfassung Österreichs, 1935). Er wohnte 7, Burggasse 102 (1929) bzw. 19, Pfarrplatz 1 (1951). Dr. h.c. Universität Innsbruck, Tübingen, Salzburg; Silbernes Komturkreuz Niederösterreich, Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaft (1968), Ehrenmedaillie in Gold (1965). Gedenktafel (Universität, Arkadenhof; enthüllt 30. November 1990). | Merkl Adolf Julius, * 23. März 1890 Wien, † 22. August 1970 Wien (Zentralfriedhof., Ehrengrab, Gruppe 32C, Nr. 56), Jurist, Gattin (1929) Dr. Edith Wieninger, Sohn eines Forstakademikers. Studierte nach Besuch des Gymnasiums in Wien und Wr. Neustadt an der Universität Wien (Dr. jur. 1913) und war nach der Gerichtspraxis (1913-1915) bis 1917 im Verwaltungsdienst des Magistrats, dann in Ministerien beziehungsweise im Bundeskanzleramt tätig (Mitwirkung an der Ausarbeitung des österreichischen Bundes-Verfassungsgesetzes von 1920). 1919 habilitierte er sich an der Universität Wien für Staats- und Verwaltungsrecht (ao. Prof. 1920, o. Prof. 1932, Dekan 1934/1935), wurde jedoch 1938 von den Nationalsozialisten des Lehrstuhls enthoben. 1941-1950 wirkte er als o. Prof. an der Universität Tübingen, 1950 kehrte er als o. Prof. an die Universität Wien zurück. Merkl war Schüler von [[Hans Kelsen]] und mit diesem sowie mit [[Alfred Verdroß-Droßberg]] Mitbegründer der Wiener Schule der Rechtstheorie („Reine Rechtslehre"), ein führender Verfassungs- und Verwaltungsjurist und ein erfolgreicher Vorkämpfer des Naturschutzrechts. Zudem engagierte er sich publizistisch im Kampf gegen Alkohol- und Nikotinsucht. Er veröffentlichte eine Reihe bedeutender wissenschaftlicher Werke (Das Recht im Lichte seiner Anwendung, 1917; Die Verfassung der Republik Deutschösterreich, 1919; Demokratie und Verwaltung, 1923; Die Lehre von der Rechtskraft..., 1923; Allgemeines Verwaltungsrecht, 1927; Die ständisch-autoritäre Verfassung Österreichs, 1935). Er wohnte 7, Burggasse 102 (1929) bzw. 19, Pfarrplatz 1 (1951). Dr. h.c. Universität Innsbruck, Tübingen, Salzburg; Silbernes Komturkreuz Niederösterreich, Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaft (1968), Ehrenmedaillie in Gold (1965). Gedenktafel (Universität, Arkadenhof; enthüllt 30. November 1990). |
Aktuelle Version vom 23. April 2024, 09:32 Uhr
Merkl Adolf Julius, * 23. März 1890 Wien, † 22. August 1970 Wien (Zentralfriedhof., Ehrengrab, Gruppe 32C, Nr. 56), Jurist, Gattin (1929) Dr. Edith Wieninger, Sohn eines Forstakademikers. Studierte nach Besuch des Gymnasiums in Wien und Wr. Neustadt an der Universität Wien (Dr. jur. 1913) und war nach der Gerichtspraxis (1913-1915) bis 1917 im Verwaltungsdienst des Magistrats, dann in Ministerien beziehungsweise im Bundeskanzleramt tätig (Mitwirkung an der Ausarbeitung des österreichischen Bundes-Verfassungsgesetzes von 1920). 1919 habilitierte er sich an der Universität Wien für Staats- und Verwaltungsrecht (ao. Prof. 1920, o. Prof. 1932, Dekan 1934/1935), wurde jedoch 1938 von den Nationalsozialisten des Lehrstuhls enthoben. 1941-1950 wirkte er als o. Prof. an der Universität Tübingen, 1950 kehrte er als o. Prof. an die Universität Wien zurück. Merkl war Schüler von Hans Kelsen und mit diesem sowie mit Alfred Verdroß-Droßberg Mitbegründer der Wiener Schule der Rechtstheorie („Reine Rechtslehre"), ein führender Verfassungs- und Verwaltungsjurist und ein erfolgreicher Vorkämpfer des Naturschutzrechts. Zudem engagierte er sich publizistisch im Kampf gegen Alkohol- und Nikotinsucht. Er veröffentlichte eine Reihe bedeutender wissenschaftlicher Werke (Das Recht im Lichte seiner Anwendung, 1917; Die Verfassung der Republik Deutschösterreich, 1919; Demokratie und Verwaltung, 1923; Die Lehre von der Rechtskraft..., 1923; Allgemeines Verwaltungsrecht, 1927; Die ständisch-autoritäre Verfassung Österreichs, 1935). Er wohnte 7, Burggasse 102 (1929) bzw. 19, Pfarrplatz 1 (1951). Dr. h.c. Universität Innsbruck, Tübingen, Salzburg; Silbernes Komturkreuz Niederösterreich, Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaft (1968), Ehrenmedaillie in Gold (1965). Gedenktafel (Universität, Arkadenhof; enthüllt 30. November 1990).
Literatur
- Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
- Wilhelm Brauneder [Hg.]: Juristen in Österreich. 1200-1980. Wien: Orac 1987. S. 300 ff., S. 339f. (Werkverzeichnis)
- Wolf-Dietrich Grussmann: Adolf Julius Merkl, Leben und Werk. Wien: Manz 1989 (Schriftenreihe des Hans-Kelsen-Instituts, 13)
- Herbert Schambeck: Leben und Wirken von Adolf Julius Merkl. Vortrag gehalten vor der Niederösterreichischen Juristischen Gesellschaft im Festsaal des Bundesgymnasiums in Wiener Neustadt am 31. Jänner 1990. [Hg. von der Niederösterreichischen Juristischen Gesellschaft]. Wien: Orac 1990
- Robert Walter [Hg.]: Adolf J. Merkl. Werk und Wirksamkeit. Ergebnisse eines internationalen Symposions in Wien (22. - 23. März 1990). Wien: Manz 1990 (Schriftenreihe des Hans-Kelsen-Instituts, 14)
- Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 121. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1971, S. 388 ff.
- Rudolf Thienel: Gedenktafel für Adolf J. Merkl. In: Wiener Zeitung, 30.11.1990, S. 4
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1945 - lfd., 20.03.1950
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1945 - lfd., 21.03.1960
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1945 - lfd., 20.03.1965
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1945 - lfd., 21.03.1970