Diesen Donnerstag (13. Juni 2024) findet eine Aktualisierung des Wikis statt. Es wird daher an diesem Tag nicht zur Verfügung stehen. Die Bearbeitung von Beiträgen wird bereits am Mittwoch ab 17:00 nicht mehr möglich sein. Wir bitten um Verständnis.

Anna Demel

Aus Wien Geschichte Wiki
Version vom 18. Oktober 2023, 13:13 Uhr von WIEN1.lanm09fri (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „==Links==“ durch „== Weblinks ==“)

Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person Demel, Anna
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens Siding, Anna
Titel Kommerzialrat
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 4. März 1872
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 8. November 1956
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Zuckerbäckerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 1., Kohlmarkt 14 (Sterbeadresse)
  • 1., Kohlmarkt 14 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anna Demel, * 4. März 1872 Wien, † 8. November 1956 Wien, Besitzerin der (ehemaligen) Hofkonditorei Demel.

Biografie

Anna Demel war die Tochter des Oberleutnants Anton Siding. Nachdem sie in die Familie Demel eingeheiratet hatte, versuchte sie zunächst, mit ihrem Mann Christoph eine Demel-Filiale in Berlin zu etablieren. Das Unternehmen scheiterte allerdings und die Ehe wurde geschieden. Anna Demel kehrte nach Wien zurück, ihr geschiedener Mann starb 1918 in Paris.

Bereits 1917 hatte sie nach dem Tod ihres Ex-Schwagers Karl Demel jun. die Geschäftsleitung der Konditorei Demel in Wien übernommen. Auch ihre beiden Schwestern Hermine ("Mina") und Flora Siding hatte sie zu sich geholt. Während Hermine im Demel mitarbeitete, machte Flora als Schauspielerin Karriere. Die aus Floras Beziehung mit einem ungarischen Magnaten stammende Tochter Klara wurde von Anna Demel adoptiert, weil sie sich dadurch ein Weiterbestehen des Unternehmens im Familienbesitz versprach.

Um das Hotel Sacher nach dem Tod Anna Sachers vor dem wirtschaftlichen Ruin zu retten, kaufte Anna Demel Eduard Sacher nach dem Ersten Weltkrieg das Rezept für die Sachertorte ab, was später zu einem langwierigen Rechtsstreit um die Bezeichnung "Original Sachertorte" führen sollte. Demel erwarb aus der Sammlung des Grafen Wilczek auf Burg Kreuzenstein auch Modeln für die ebenfalls populären Lebkuchenfiguren.

Außerdem führte Anna Demel Konfektschachteln im Stil der Wiener Werkstätte ein. Josef Hoffmann vermittelte den Künstler Federico Berzeviczy-Pallavicini, der für die Konditorei Verpackungsmaterialien und Schaufensterdekorationen gestaltete. 1936 heiratete Berzeviczy-Pallavicini Anna Demels Adoptivtochter Klara.

Anna Demel gelang es, die Konditorei durch die Zwischenkriegszeit und den Zweiten Weltkrieg zu führen. Am 18. März 1952 war sie die erste Frau, der nach dem Krieg der Titel "Kommerzialrat" verliehen wurde. Bis ins hohe Alter stand sie noch selbst im Geschäft. Zuletzt hatte sie rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr zu Ehren wird beim Demel bis heute die "Anna-Torte", eine Schokoladetorte mit Pariser Creme, serviert.

Nach Anna Demels Tod übernahm Klara Berzeviczy-Pallavicini die Leitung des Unternehmens.


Quellen

Literatur

  • Ilse Korotin: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1. A–H. Wien [u. a.]: Böhlau 2016, S. 566
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Federico Berzeviczy-Pallavicini: Die k.k. Hofzuckerbäckerei Demel. Ein Wiener Märchen. Wien [u. a.]: Molden 1976
  • Josef Mentschl / Gustav Otruba: Österreichische Industrielle und Bankiers. Wien: Bergland-Verlag 1965 (Österreich-Reihe, 279 / 281), S. 27
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929

Weblinks