Schönburgpalais
Schönburgpalais (4., Rainergasse 11, Schönburg-Hartenstein-Palais, auch Starhemberg-Schönburg-Gartenpalais). Das Palais gehörte zu einem Lustgarten, den Gundacker Thomas Graf Starhemberg auf Grundstücken, die er 1700-1711 gekauft hatte (Schaumburgergrund), anlegen ließ; es wurde um 1705/1706 nach einem Entwurf von Johann Lukas von Hildebrandt erbaut (zweigeschossiger Mittelteil mit zwei ebenerdigen Seitenflügeln; eines der Frühwerke des Architekten, das ihm erstmals von Dagobert Frey zugeordnet wurde) und ist auf dem Stadtplan von Anguissola-Marinoni (1706) bereits eingezeichnet. 1811 wurde das Palais samt einem Drittel des Gartens von Anton Gundacker Graf Starhemberg an Johann Nepomuk Graf Keglevich von Buzim verkauft (der restliche Garten parzelliert und 1813 versteigert). Als Besitzer folgten 1838 August von Perko und 1841 Luise Fürstin Schönburg-Hartenstein, geborene Schwarzenberg (1860 Aufstockung der beiden Seitenflügel), in deren Familie es durch vier Generationen verblieb. Die Kinder des 1956 verstorbenen Fürsten Alexander verkauften das im Zweiten Weltkrieg durch Bomben beschädigte (1955- 1957 jedoch wiederhergestellte) Palais 1968 beziehungsweise 1979. In den letzten Jahren wurde über sein weiteres Schicksal diskutiert; die beabsichtigte Demolierung unterblieb, doch waren Palais und Garten 1995 dringend restaurierungsbedürftig. Nach Sanierungsarbeiten von 2007-2008 wird das Palais heute für Veranstaltungen vermietet.
Quellen
Literatur
- Carl Hofbauer: Die Wieden mit den Edelsitzen Conradswerd, Mühlfeld, Schaumburgerhof und dem Freigrunde Hungerbrunn. Historisch-topographische Skizzen zur Schilderung der Vorstädte Wiens. Wien: Gorischek 1864, S. 281 f. (überholt)
- Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 11 (1957), S. 137
- Hubert Kaut: Wiener Gärten. 1964, S. 27
- Marianne Zweig: Der Schaumburgergrund auf der Wieden. 1920, S. 12 ff.
- Der Gartenpalast Starhemberg-Schönbrug in Wien. In: Grimschitz: Hildebrandt, S. 57 ff.
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 352 ff.
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 157 f.
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 118 f.