Catharina Cavalieri
Catharina Cavalieri (eigentlich Catharina Magdalena Josepha Cavalier), * 18. März 1755 (Taufe), † 30. Juni 1801 Wien, Sängerin (Sopran).
Biografie
Die Tochter des Musikers und späteren Währinger Schulmeisters Joseph Carl Cavalier (1722–1787) und der Maria Anna, geb. Martinides (1725–1800) wurde als Catharina Magdalena Josepha Cavalier auf dem Himmelpfortgrund geboren. Zu Beginn ihrer Karriere italienisierte sie ihren Namen. Sie war Schülerin von Antonio Salieri, der sie zur italienischen Oper am Kärntnertortheater brachte; dort debütierte sie am 29. April 1775 als Sandrina in Pasquale Anfossis "La finta giardiniera". Zur Eröffnung des durch Kaiser Joseph II. gegründeten Nationalsingspiels sang sie die Sophie in Ignaz Umlaufs "Die Bergknappen" (erste öffentliche Aufführung 17. Februar 1778). Sie war somit Hofsängerin für das deutsche, französische und italienische Fach. Salieri schrieb für ihre Stimme, unter anderem die Nannette in "Der Rauchfangkehrer" (Uraufführung 30. April 1781) und die Ernestina in "La scuola de' gelosi" (Uraufführung [der 2. Fassung], 22. April 1783). Auch Wolfgang Amadeus Mozart schrieb viele Partien für ihre "geläufige Gurgel", so die Rolle der Konstanze in "Die Entführung aus dem Serail" (Uraufführung 16. Juli 1782), Mme. Silberklang in "Der Schauspieldirektor" (Festveranstaltung 7. Februar 1786 Schönbrunn), bei der Wiener Erstaufführung (7. Mai 1788) von "Don Giovanni" sang sie die Elvira und Mozart fügte die Arie "Mi tradì quell'alma ingrata" für sie hinzu. Sie wirkte auch regelmäßig bei Oratorienaufführungen der Wiener Tonkünstler-Sozietät mit. 1793 zog sie sich von der Bühne zurück. Trotz ihres – laut zeitgenössischen Quellen – mangelnden darstellerischen Könnens wurde ihre Stimme einhellig gerühmt und sie galt als eine der großen Primadonnen in Wien zwischen 1775 und 1793.
Quellen
- Matricula Online: Taufbuch Lichtental, Signatur: 01-03, S. 1077, Catharina Magdalena Josepha Cavalier
- Matricula Online: Sterbebuch der Pfarre St. Peter, Signatur: 03-01, S. 415, Katharina Kavalieri
Literatur
- K. J. Kutsch/Leo Riemens: Großes Sängerlexikon (4., erweiterte und aktualisierte Auflage. Unter Mitarbeit von Hansjörg Rost) Band 2. München: K. G. Saur 2003
- Otto Michtner: Das alte Burgtheater als Opernbühne. Von der Einführung des deutschen Singspiels (1778) bis zum Tod Kaiser Leopolds II. (1792). Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften 1970
- Karl Maria Pisarowitz: Mozarts "Geläufige Gurgel" und ihr Anhang. Eine Cavalieristik (in: Mitteilungen der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg, 1/2) 1961, Seite 14–19
- Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: Paul List 1903
- Musik und Gender im Internet: Catarina Cavalieri (mit Abbildung zu den "Bergknappen", falschem Geburtsdatum, falschem Geburtsort und irrigen Angaben zu Franziska Helena Cavalier, die schon 1761 starb)
- Österreichisches Musiklexikon Online: Cavalieri Katarina
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Online: Cavallieri, Katharina
- Allgemeine Deutsche Biographie Online: Cavalieri, Catharina