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Joseph Laska

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Daten zur Person
PersonennameName der Person Laska, Joseph
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens Reitinger-Laska, Joseph
Titel Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei 128649836
Wikidata Q18236132
GeburtsdatumDatum der Geburt 13. Februar 1886
GeburtsortOrt der Geburt Linz
SterbedatumSterbedatum 14. November 1964
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Komponist, Dirigent, Musikpädagoge
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus / Musiksammlung, Österreichische Nationalbibliothek, Archiv der Stadt Linz
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 11.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
BestattungsdatumDatum der Bestattung  2006
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Laa an der Thaya (Urne)
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Theodor-Körner-Preis für Soziale und Geisteswissenschaften (Verleihung: 1958)


Joseph Laska, * 13. Februar 1886 Linz, † 14. November 1964 Wien, Komponist, Musikpädagoge.

Joseph Laska wurde als uneheliches Kind von Rosa Reitinger geboren. Als ihn sein Vater Julius Laska, Theaterdirektor in Linz, 1908 amtlich anerkannte, bewilligte die k. k. Statthalterei in Linz ihm den Familiennamen Reitinger-Laska, den er amtlich bis zu seinem Tod führte.

Zum Musikstudium hielt er sich in München auf. Während seines Kriegsdienstes als Leutnant der Reserve im Ersten Weltkrieg geriet er 1916 in die Hände der russischen Armee und hatte die Gefangenschaft zuletzt in Lagern im Fernen Osten Russlands zu verbringen, wo ihm das Musizieren möglich war. Da er nach Kriegsende wegen des russischen Bürgerkriegs nicht nach Österreich zurückkonnte, nahm er das Angebot an, als Musikpädagoge in Japan zu arbeiten, und war 1923 bis 1935 in der Kleinstadt Takarazuka tätig, wo er am College ein Symphonieorchester, vermutlich das erste Japans, und Musiktheateraufführungen bewirkte und leitete. Das Takarazuka-Ensemble besteht bis heute.

Da er sich politisch stets freimütig äußerte, bewirkten deutsche Nationalsozialisten, dass er nach dem Aufenthalt bei einem internationalen Musikkongress in Moskau 1935 nicht mehr nach Japan einreisen durfte. Er kehrte nach Österreich zurück, wo ihm Bundespräsident Wilhelm Miklas 1936 auf Vorschlag des ständestaatlichen Unterrichtsministers Hans Pernter den Professorentitel h.c. verlieh. Dieser war aber nicht mit einer staatlichen Anstellung verbunden.

Im Zweiten Weltkrieg bei der NS-Organisation "Kraft durch Freude" eingesetzt, waren seine freimütigen Mutmaßungen, der Krieg sei für Deutschland nicht mehr zu gewinnen, Grund für seine Verhaftung in Wien und für seine Verurteilung zu einer Zuchthausstrafe, die er bis zur Befreiung 1945 in Bayern abzusitzen hatte.

1945 nach Österreich zurückgekehrt, fand er weder in seiner Heimat Oberösterreich noch in Wien, wohin er dann mit seiner Frau Ellen zog, eine staatliche Anstellung. Die sowjetische Besatzungsmacht setzte ihn, da er seit seiner Gefangenschaft Russischkenntnisse hatte, als musikalischen Leiter bei der Eröffnung sowjetischer Kulturzentren in Niederösterreich ein. Ansonsten war er auf Privatschüler angewiesen. Die Stadt Wien stellte ihm und seiner Frau eine Gemeindewohnung zur Verfügung; zuletzt wohnte er an der Erzherzog-Karl-Straße im 22. Bezirk.

Sein umfangreiches kompositorisches Werk wurde von seinem Biographen Kazumi Negishi zusammengestellt.

Teilnachlass in der Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus.

Literatur

  • Kazumi Negishi: Joseph Laska (1886--1964) - ein österreichischer Komponist und Dirigent in Japan. Übersetzt von Evelin Saito-Lackner, Wien. Mit Beiträgen von Ellen Mary Reitinger-Laska und Joseph Reitinger-Laska. Wien: Böhlau 2014

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