Julia Drapal

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{{Person |Personenname=Drapal, Julia |Abweichende Namensform=Czadil, Julia;Pintar, Julia; Drapal-Pintar, Julia |Titel=Primaballerina |Geschlecht=weiblich |Geburtsdatum=28.02.1917 |Geburtsort=Wien |Sterbedatum=19.12.1988 |Sterbedatum unbekannt=Nein |Sterbeort=Wien |Beruf=Tänzerin |Objektbezug=Ehrenmitglieder der Staatsoper |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien; Gedenktage; Gedenktage-GW |WikidataID=Q59601551 |GND=1018192166 |Bildname=Julia Drapal HIN-229068 0001.jpg |Bildunterschrift=Julia Drapal, um 1960. Widmungsempfänger ist [[Oskar Maurus Fontana] |Verkehrsfläche=Drapal-Pintar-Weg |Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0 |Bildquelle=Wienbibliothek im Rathaus }}

  • 1. Gatte Carl RaimundDie Verwendung von „1. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 2. Gatte Zvonimir PintarDie Verwendung von „2. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.

Julia Drapal, * 28. Februar 1917 Wien, † 19. Dezember 1988 Wien (13, Lainzer Krankenhaus), Primaballerina.

Biographie

Julia Drapal stand schon als Vierjährige als Kind der Madame Butterfly auf der Bühne der Staatsoper. Ab 1923 studierte sie an der Ballettschule des Hauses und tanzte bereits drei Wochen später ihr erstes Solo. Als Zwölfjährige wurde sie ins Staatsopernballett aufgenommen und von ihren Lehrern Toni Birkmeyer und Willy Fränzl besonders gefördert. 1934 wurde sie Solotänzerin. Ab 1936 wurde sie für die Salzburger Festspiele engagiert. Gastspiele führten sie nach Deutschland, England, Frankreich, Skandinavien, Ungarn und Jugoslawien. Während des Krieges gab sie mit ihrem damaligen Mann, dem Solotänzer Carl Raimund (eigentl. Czadil) Tanzabende. Auch in zweiter Ehe war Julia Drapal mit einem Kollegen verheiratet, nämlich mit Zvonimir Pintar.

Den Höhepunkt ihrer Karriere erlebte sie unter der Ballettmeisterin Erika Hanka, die sie 1949 zur Primaballerina machte, der damals höchsten Stufe, die eine Tänzerin des Staatsopernballetts erreichen konnte. Julia Drapal trat in allen klassischen Balletten auf, aber auch als Solotänzerin in Balletteinlagen in Opern- und Operettenaufführungen wie "Aida", "Carmen" und "Die Fledermaus" in Erscheinung. Für Drapal wurde die Rolle des Schusterbuben im "Zigeunerbaron" kreiert, den sie 300 Mal tanzte. Eine ihrer Paraderollen wurde die Swanhilda in "Coppelia". 1953 wirkte sie in der Verfilmung von "Eine Nacht in Venedig" mit.

Verletzungsbedingt musste sie ihre Ballettkarriere aufgeben. Am 8. Dezember 1958 verabschiedete sie sich in der Rolle der Frau Potiphar in "Josephs Legende" von der Wiener Staatsoper. Schon während ihrer Zeit im Staatsopernballett war die Künstlerin wiederholt auf Sprechbühnen aufgetreten und auch nach ihrer Pensionierung als Tänzerin war sie auf der Bühne des Burgtheaters zu sehen, spielte in Filmen und agierte als Interpretin selbstverfasster Chansons im Theater und im Fernsehen. Außerdem war sie als Choreographin tätig. 1975 wurde Julia Drapal Ehrenmitglied der Staatsoper.

Sie starb am 19. Dezember 1988 im Krankenhaus Lainz als prominentestes Opfer der 1989 aufgedeckten Mordserie.

Drapal-Pintar-Weg.

Quellen

Literatur

  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier d. Wiener Staatsoper 1969, S. 184 f.
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Andrea Amort / Mimi Wunderer-Gosch [Hg.]: Österreich tanzt. Geschichte und Gegenwart. Wien: Böhlau 2001
  • Elisabeth Fleissner-Moebius: Erika Hanka und das Wiener Staatsopernballett. Ein Abschnitt der österreichischen Ballettgeschichte von 1938 bis 1958. Frankfurt am Main: Peter Lang 1995
  • Kurier 16.04.1989, S. 1
  • Kurier, 21.12.1988; S. 12
  • Presse, 20.12.1988, S. 11
  • Arbeiter-Zeitung, 20.12.1988
  • Wienbibliothek im Rathaus / Tagblattarchiv: Personenmappe Julia Drapal [Sign.: TP-009724]

Links