Generalihof
Generalihof (1, Graben 13). Das Gebäude wurde 1794/1795 anstelle zweier älterer Häuser (die besitzmäßig bereits ab 1664 vereint waren und ursprünglich auf der heutigen Grundstücksbreite hintereinander standen) von Peter Mollner und Ernst Koch neu erbaut, 1831 von Josef Klee umgebaut, 1894 von der Assicurazione Generali erworben und in die heutige Form gebracht.
Teil A (Konscriptions-Nummer 1122; ursprünglich Graben 4, heute 13, Teil; zu einem früheren Zeitpunkt bestand auch dieser Teil aus zwei Häusern): ehemaliger Sitz der 1785 gegründeten Musikalienhandlung Leopold Kozeluch (1747-1818), in der unter anderem Werke von Wolfang Amadeus Mozart verlegt wurden. Das Haus wurde 1793 und nochmals 1831 (für Capelini und Mathias Welser) neu erbaut.
Teil B (Konscriptions-Nummer 1123; Bräunerstraße 1, nicht bis zum Graben reichend; heute Graben 13, Teil): Spielmannshaus, erworben 1794 von Hofrat Anton Freiherr von Spielmann (1738-1813), nach dem das Haus seinen Namen trug. Seine Tochter Franziska, eine bedeutende Pianistin, war die Schülerin Haydns und Streichers.
Der Generalihof ist Sitz alteingesessener Wiener Firmen, die zu den Hoflieferanten zählten (Glas- und Porzellanfabrik Albin Denk, gegründet 1702 im Haus "Zum Eisgrübl" am Petersplatz; Atelier für Herrengarderobe Kniže & Comp. gegründet 1858, Portal von Adolf Loos, 1909; Juwelier Anton Heldwein; Buchhandlung Braumüller und Seidl, heute Krey). Seit den 1930er Jahren ist im Haus die Sprachschule Berlitz untergebracht. Bis 1941 befand sich hier auch die Union-Bank (Bankhaus Sothen). Der Generalihof wurde 1991-1993 generalsaniert.
Quellen
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band III/1: Wien 1. – 12. Bezirk. Salzburg: Residenz 1990, S. 62
- Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 55
- Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Erwin Müller 1947, S. 82