Robert Bárány

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Bárány, Robert
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med. univ.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  3129
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 22. April 1876
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 8. April 1936
SterbeortSterbeort Uppsala, Schweden
BerufBeruf Ohrenarzt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Nobelpreis für Medizin (Verleihung: 1914)

Robert Bárány, * 22. April 1876 Wien, † 8. April 1936 Uppsala, Schweden, Ohrenarzt, Gattin (1909) Ida Berger. Nach Studium an der Universitä Wien (Dr. med. univ. 1900) erhielt Bárány seine Ausbildung zunächst an der Klinik des Internisten Carl von Noorden in Frankfurt am Main, war dann an der Psychiatrisch-neurologischen Universitäts-Klinik bei Emil Kraepelin in Heidelberg und an der Psychiatrischen Universitäts-Klinik Freiburg im Breisgau tätig, bis er wieder nach Wien zurückkehrte und 1902/1903 als Operationszögling in die Zweite Chirurgische Universitäts-Klinik unter Carl Gussenbauer eintrat. Ab 1903 war Bárány Demonstrator und danach Assistent an der Universitäts-Ohrenklinik in Wien unter Adam Politzer und Viktor Urbantschitsch. 1909 erfolgte seine Habilitation für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Seine herausragendste wissenschaftliche Leistung bestand in der Untersuchung der Funktion der Bogengänge des Ohrs (Gleichgewichtsfunktion), wobei Bárány 1906 erstmals die beim Spülen des äußeren Ohrs mit warmem Wasser reflektorische auftretenden Rollbewegungen des Augapfels (Nystagmus) zur Grundlage der Diagnostik von Erkrankungen des Ohrs oder Kleinhirns machen konnte. Seine diesbezüglichen experimentellen Arbeiten erbrachten ihm 1914 den Nobelpreis für Medizin. 1915 geriet Bárány in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er durch Vermittlung des Prinzen Karl von Schweden entlassen wurde und danach nicht mehr in seine Heimat zurückkehrte (wo Differenzen mit der Wiener Medizinischen Fakultät bestanden), sondern ab 1917 an der Universität Uppsala lehrte (1926 ordentlicher Professor für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, 1930 Leiter der Universitäts-Ohrenklinik). Seine 187 wissenschaftlichen Veröffentlichungen befassen sich vor allem mit vergleichend-anatomischer und -physiologischer sowie klinisch-experimentellen Untersuchungen von Ohr, Nervensystem und Kleinhirn (unter anderem „Untersuchungen über den Vestibular-Apparat des Ohrs, reflektorisch ausgelösten rhythmischen Nystagmus und seine Begleiterscheinungen", 1906; „Physiologie und Pathologie [Funktionsprüfung] des Bogengang-Apparates beim Menschen", 1907). Politzer-Preis (Boston 1912), Preis der Akademie der Wissenschaften (Brüssel 1913), Erb-Medaille der Deutschen Neurologischen Gesellschaft (1913), Guyot-Preis (Groningen 1914). 1937 stiftete die Universität Uppsala einen Bárány-Jubiläumspreis für Forschungen auf dem Gebiet des Gleichgewichtsorgans; 1960 wurde in Padua die Bárány-Gesellschaft gegründet. Siehe auch Baranygasse.

Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd. Band 1 (A - Glä) 1957
  • Josef Gicklhorn / Renée Gicklhorn: Die österreichischen Nobelpreisträger. Wien: Bergland-Verlag 1966 (Österreich-Reihe, 48), S. 26 ff.
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), Register
  • Fritz Knoll: Österreichische Naturforscher, Ärzte und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1957, S. 125 ff.
  • H. Burger [u a.]: Bárány und die Wiener Universität. In: Acta Oto-Laryrngol 3 (1922)
  • H. Diamant:, The Nobel Prize Award to Robert Bárány a controversial decision?, In: Acta Oto-Laryrngol (1984), Suppliment 406, S. 1 ff.
  • E. Ruttin: Privatdoz. Dr. Bárány als Nobelpreisträger. In: Wiener medizinische Wochenschrift 65 (1915), S. 1680 f.
  • Isidor Fischer: Prof. Dr. Robert Bárány, In: Wiener medizinische Wochenschrift. 86 (1936), S. 478
  • Helmut Wyklicky, Über Báránys Entdeckung und deren Aufnahme durch die Zeitgenossen. In: Wiener klinische Wochenschrift 98 (1986), S. 622 ff.
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 08.04.1976).