Diesen Donnerstag (13. Juni 2024) findet eine Aktualisierung des Wikis statt. Es wird daher an diesem Tag nicht zur Verfügung stehen. Die Bearbeitung von Beiträgen wird bereits am Mittwoch ab 17:00 nicht mehr möglich sein. Wir bitten um Verständnis.

Christian Joseph Berres

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person Berres, Christian Joseph
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens Berres von Perez, Christian Joseph
Titel Dr. chir. h. c., Edler
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei 124261736
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 18. März 1796
GeburtsortOrt der Geburt kaiserliche Herrschaft Göding, Mähren (Hodonín, Tschechische Republik),
SterbedatumSterbedatum 24. Dezember 1844
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Anatom, Fotopionier
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 5.01.2018 durch WIEN1.lanm09egg
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 1., Rotenturmstraße 24 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Christian Joseph Berres (1842 Edler von Perez), * 18. März 1796 kaiseriche Herrschaft Göding, Mähren (Hodonín, Tschechische Republik), † 24. Dezember 1844 Wien 1, Rotenturmstraße 24, Anatom, Fotopionier, Gattin Johanna Hauslab. Als Sohn eines Landchirurgen studierte Berres 1813-1816 an der Universität Wien (Mag. chir.) und wirkte 1817-1830 als Lehrer der Anatomie an der Chirurgenschule in Lemberg. Dort begründete er ein anatomisches Museum (1848 verbrannt), wirkte als angesehener Arzt und zeichnete sich 1831 während der Choleraepidemie aus (Ehrenbürger von Lemberg). Auf Betreiben von Fürst Lobkowitz erhielt Berres 1831 die Lehrkanzel für niedere makroskopische Anatomie an der Universität Wien (Dr. chir. h. c. 1834), erwarb sich hier besondere Verdienste um die Modernisierung des Seziersaals, hielt erstmals praktische Sezierübungen für Studenten ab und verbesserte die Mikroskopiertechnik entscheidend. Dadurch konnte er histologische Untersuchungen der menschlichen Gewebe beginnen, die ihn zur ersten Zelldarstellung führten. 1840/1841 erfand Berres ein Verfahren, um die Daguerrotypie durch den Druck zu vervielfältigen. Er schuf auch den ersten histologischen Atlas des menschlichen Körpers, wobei er sich des von Simon Plössl entwickelten zusammengesetzten Mikroskops bediente. Sein bedeutendster Schüler war sein Nachfolger Joseph Hyrtl, seine Hauptwerke waren „Anthropotomie oder Lehre von dem Baue des menschlichen Körpers", vier Bände (1821-1828) und „Anatomie der mikroskopischen Gebilde des menschlichen Körpers" (1837-1844).

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Otto Hochreiter [Hg.]: Geschichte der Fotografie in Österreich. [Wien, Museum des 20. Jahrhunderts / Innsbruck, Landesmuseum Ferdinandeum]. Bad Ischl: Verein zur Erarbeitung der "Geschichte der Fotografie in Österreich" 1983
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 1: A - Blumenthal. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 95 und Register
  • Walter Goldinger: Joseph Berres und die Erfindung der Phototypie. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 71. Wien/München: Oldenbourg / Wien/Graz/Köln: Böhlau / Innsbruck: Wagner 1963, S. 408 ff.
  • Erich Gierach [Hg.]: Sudetendeutsche Lebensbilder. Band 2. Reichenberg: Stiepel 1930
  • Neuer Nekrolog der Deutschen. Band 22. Weimar: Voigt 1844, S. 845
  • Joseph Hyrtl: Vergangenheit und Gegenwart des Museums für menschliche Anatomie an der Wiener Universität. Wien: Braumüller 1869, S. LXX
  • Max Neuburger: Die Wiener Medizinische Schule im Vormärz. Wien [u.a.]: Rikola-Verlag 1921, S. 179 ff.