Josef Handel
Josef Handel wurde am 27. Mai 1906 in Wien geboren und war seit 1930 NSDAP-Mitglied. Er war in mehreren Referaten zur Bekämpfung der "Linksopposition" und des Kommunismus tätig, wo er "hervorragende Dienstleistungen" lieferte. Seit 1944 war Handel beim Einsatzkommando F in Ungarn und starb dort bei Kampfhandlungen mit kommunistischen Widerstandsgruppen. Handel galt als ehrgeizig und setzte alle Mittel und Methoden ein, um übertragene Aufträge "positiv" auszuführen. Dabei schreckte er vor keinerlei Gewaltmethode zurück. So unterwies er seine Untergebenen in diesen Methoden und quälte in vielen Fällen unmenschlich. Handel war maßgeblich beteiligt an der Zerschlagung und Vernichtung der tschechischen Sektion der Wiener KPÖ, des KJV und der Liquidierung von Widerstandsgruppen in Floridsdorfer Betrieben. Auf das Konto der von ihm geführten Gruppe gingen zahlreiche Todesfälle und barbarische Misshandlungen. Handel war einer der "erfolgreichsten Mitarbeiter" der Gestapo-Leitstelle Wien, erhielt den NS-Blutorden und wurde als "Alter Kämpfer" geführt.
Literatur
- Thomas Mang: "Gestapo-Leitstelle Wien - Mein Name ist Huber". Wer trug die lokale Verantwortung für den Mord an den Juden Wiens? Münster: LIT-Verlag 2003 (Schriftenreihe des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes zu Widerstand, NS-Verfolgung und Nachkriegsaspekten, 1)
- Franz Weisz: Die geheime Staatspolizei Staatspolizeileitstelle Wien 1938 - 1945. Organisation, Arbeitsweise und personale Belange. Diss. Univ. Wien. Wien 1991