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Bettgeher

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Bettgeher, Bettgeherin. Darunter sind im 19. und frühen 20. Jahrhundert Personen zu verstehen, die gegen Entgelt stundenweise oder je nach Arbeitsschicht ein freies Bett in einer fremden Mietwohung zum Schlafen benutzten. Für viele in Industrie und Gewerbe tätige Menschen war dies die einzige Möglichkeit auf eine halbwegs warme und trockene Schlafstätte. Nicht selten teilten sich mehrere Personen ein Bett. Gleichzeitig waren auch die Vermieter auf die Einkünfte durch die Bettgeher und Bettgeherinnen angewiesen, da durch die herrschende Wohnungsknappheit die Mieten sehr hoch waren. Die beengten Wohnverhältnisse erlaubten keine Privatsphäre und führten regelmäßig zu sozialen Konflikten. Auch die hygienischen Verhältnisse waren katastrophal und beförderten die Verbreitung von Krankheiten und Seuchen. Die prekären Wohnverhältnisse wurden erst durch die Wohnbaumaßnahmen des Roten Wien entschärft.

Siehe auch: Wohnverhältnisse 1783-1910

Quellen

Literatur

  • Andreas Weigl / Peter Eigner / Ernst Gerhard Eder [Hg.]: Sozialgeschichte Wiens 1740–2010. Soziale und ökonomische Ungleichheiten, Wanderungsbewegungen, Hof, Bürokratie, Schule, Theater. Wien / Innsbruck / Bozen: Studienverlag 2015 (=Geschichte der Stadt Wien, 8)
  • Peter Csendes / Ferdinand Opll [Hg.]: Wien. Geschichte einer Stadt. Band 3: Von 1790 bis zur Gegenwart. Wien: Böhlau 2006, S. 19, 21, 25, 33, 61, 64, 190
  • Josef Ehmer: Familienstruktur und Arbeitsorganisation im frühindustriellen Wien. Wien: Verlag für Geschichte und Politik Wien 1980, S. 150–161