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Josefine Amann-Weinlich

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Daten zur Person
PersonennameName der Person Amann-Weinlich, Josefine
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens Weinlich, Josephine
Titel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei 1014836891
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1840
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 9. Jänner 1887
SterbeortSterbeort Lissabon
BerufBeruf Dirigentin, Musikerin, Komponistin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Josefine Amann-Weinlich, * 1840 Wien, † 9. Jänner 1887 Lissabon, Musikerin, Gründerin des "Wiener Damenorchesters".

Biographie

Das genaue Geburtsdatum von Josefine Weinlich konnte nicht eruiert werden. Nach Wurzbach wurde sie 1840 geboren, andere Quellen geben das Geburtsjahr 1848 an.

Die erste musikalische Ausbildung erhielt das Mädchen von ihrem Vater, einem Kaufmann und Amateurmusiker. Möglicherweise nahm Josefine auch bei Clara Schumann Klavierstunden.

1868 gründete Josefine Weinlich in Wien ein Damenquartett, das zuerst nur im Freundeskreis auftrat. Nachdem sich weitere Musikerinnen angeschlossen hatten, konnte das erste Frauenorchester Europas gebildet werden. Als "Weinlich’sches Damenorchester", "Wiener Damencapelle" oder "Wiener Damenorchester" unternahm es Tourneen durch Ungarn, Italien und Deutschland. Das Repertoire umfasste vorwiegend zeitgenössische Unterhaltungsmusik wie Tanzkompositionen, Ouvertüren und Opernstücke. Josefine Weinlich leitete das Orchester zunächst von der Violine aus und komponierte auch selbst, was Zeitgenossen zu Vergleichen mit Johann Strauss motivierte. Nach Josefines Hochzeit mit dem Musiker und Musikverleger Ebo Fortunatus Amann übernahm dieser das Management des Orchesters, das mittlerweile aus mehr als dreißig internationalen Musikerinnen bestand und nunmehr unter dem Namen "Europäisches Damenorchester" auftrat.

Während der Wiener Weltausstellung 1873 konzertierten die Musikerinnen in den Blumensälen der k. k. Gartenbaugesellschaft. Tourneen führten das von Josefine Amann-Weinlich geleitete Orchester in die USA, nach Russland, durch Deutschland, Frankreich und ins Baltikum. Daneben komponierte die Musikerin nach wie vor, trat als Violin- bzw. Klaviersolistin auf und gab während ihrer Aufenthalte in Wien Klavierunterricht. 1878 wandte sich Josefine Amann-Weinlich wieder der Kammermusik zu. Gemeinsam mit den Berliner Geigerinnen Marianne Scharwenka-Stresow und Charlotte Deckner sowie ihrer Schwester, der Cellistin Elisa Weinlich bereisten sie als "Caecilien-Quartett" Deutschland und Skandinavien. Im selben Jahr trat Josefine Amann-Weinlich eine Tournee auf die Iberische Halbinsel an. 1879 ließ sich die Musikerin mit ihrem Mann und ihrer Schwester dauerhaft Lissabon nieder. Josefine Amann-Weinlich arbeitete hier als angesehene Dirigentin und Kammermusikerin. Im Jänner 1887 starb sie in Lissabon an Tuberkulose.

Literatur