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Matthias Eldersch

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Matthias Eldersch
Daten zur Person
PersonennameName der Person Eldersch, Matthias
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens
Titel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei 126417598
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 24. Februar 1869
GeburtsortOrt der Geburt Brünn, Mähren
SterbedatumSterbedatum 20. April 1931
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Politiker, Angestellter
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 24.05.2018 durch WIEN1.lanm09mer
BestattungsdatumDatum der Bestattung  23. April 1931
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Urnenhain der Feuerhalle Simmering
Grabstelle Abteilung ML, Gruppe 19, Nummer 1G
BildnameName des Bildes Matthiaseldersch.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Matthias Eldersch
  • 6., Loquaiplatz 9 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung (04.03.1919 bis 09.11.1920)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (10.11.1920 bis 01.10.1930)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (02.12.1930 bis 20.04.1931)
  • Zweiter Präsident des Nationalrates (20.11.1923 bis 04.12.1930)
  • Präsident des Nationalrates (04.12.1930 bis 20.04.1931)
  • Staatssekretär für Inneres und Unterricht (09.05.1919 bis 07.07.1920)
  • Abgeordneter zum Reichsrat (1901 bis 1911)
  • Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (1919 bis 1923)
  • Direktor der Hammerbrotwerke (1922 bis 1925)

Matthias Eldersch, * 24. Februar 1869 Brünn, Mähren, † 20. April 1931 Wien, Angestellter, Politiker.

Biografie

Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, erlernte Eldersch nach Besuch der Volks- und Bürgerschule in Brünn das Handwerk eines Webers. Bereits als Lehrling engagierte er sich im Arbeiterbildungsverein und übernahm dort eine führende Rolle. 1892 übernahm er die Administration für das sozialdemokratische Wochenblatts in Brünn und wurde in weiterer Folge Redakteur des Parteiorgans. 1896 wurde er Buchhalter und Kassensekretär der neu gegründeten Brünner Bezirkskrankenkasse und führte gegen den Widerstand der Behörden die erste obligatorische Angehörigenversicherung ein.

1901 wurde der Sozialdemokrat im Kronland Österreichisch-Schlesien in der fünften (allgemeinen) Kurie in den Reichsrat gewählt und behielt dieses Mandat bis 1911. Nach seinem Ausscheiden aus dem Abgeordnetenhaus wurde Eldersch über Empfehlung von Viktor Adler Zentralsekretär der Reichskommission der Krankenkassen, womit ein neuer Lebensabschnitt begann. Er widmete ab nun durch Jahrzehnte seine ganze Kraft dem Aufbau des Krankenversicherungswesens. Während des Ersten Weltkriegs war Eldersch Obmann des Niederösterreichischen Konsumvereins, womit das Genossenschaftswesen zu seinem zweiten großen Betätigungsfeld wurde.

Nach Gründung der Republik 1918 avancierte Eldersch zunächst zum Direktor des Volksernährungsamts und war für die Lebensmittelversorgung verantwortlich. Im Mai 1919 übernahm er in der Regierung von Karl Renner das Staatssekretariat für Inneres und Unterricht, das er bis Juli 1920 bekleidete. Unter ihm begann Unterstaatssekretär Otto Glöckel mit der Ausarbeitung von Richtlinien für die Schulreform. 1919 wurde der Sozialdemokrat obendrein in die Konstituierende Nationalversammlung sowie in den Wiener Gemeinderat gewählt, dem er bis 1923 angehörte. Ab 1920 gehörte er dem neugebildeten Nationalrat an, in dessen sozialpolitischem Ausschuß er sich besonders dem Ausbau jener Sozialgesetze widmete, die Ferdinand Hanusch vorbereitet hatte. 1923 wurde er zum zweiten, 1930 zum ersten Präsident des Nationalrats gewählt. Er verstarb im April 1931 in dieser Funktion und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wenige Tage später im Urnenhain des Wiener Zentralfriedhofs beigesetzt.

Ihm zu Gedenken erhielt .... Elderschhof, Elderschplatz.

Quellen

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ludwig Eldersch: Matthias Eldersch. In: Norbert Leser [Hg.]: Werk und Widerhall. Große Gestalten des österreichischen Sozialismus. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1964, S. 121 ff.
  • Alfred Magaziner: Die Wegbereiter. Aus der Geschichte der Arbeiterbewegung. Wien: Volksbuchverlag 1975, S. 116 ff.
  • Der Kampf. Mai 1931
  • Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 8
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 268 f.
  • Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989, S. 139
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 162
  • Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs. Wien: Vorwärts-Verlag, 20.04.1931
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 19.04.1956, 24.02.1969

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