Neil Shicoff
Neil Shicoff, * 2. Juni 1949 New York, Opernsänger
Biographie
Neil Shicoff wurde am 2. Juni 1949 in Blooklyn, New York, geboren. Nach erstem Gesangsunterricht durch seinen Vater, den Kantor Sidney Shicoff, studierte Neil Shicoff an der Juillard School of Music in New York.
Sein Debut als professioneller Sänger gab er 1975 als Titelheld in Verdis "Ernani" unter dem Dirigat von James Levine bei den Mai-Festspielen in Cinsinnati. 1976 stand er erstmals in "Gianni Schicchi" auf der Bühne der Metropolitan Opera in New York. Es folgten weltweite Engagements an bedeutenden Opernhäusern, darunter die Mailänder Scala, das Royal Opera House Covent Garden (London), das Gran Teatre del Liceu (Barcelona), das Buenos Aires Teatro Colon und die Hamburger Staatsoper.
In der Wiener Staatsoper trat er erstmals am 5. Mai 1979 als Duca in "Rigoletto" auf, eine Rolle, die er in Wien nur das eine Mal gesungen hat. Als Don Josè ("Carmen"), Rodolfo ("La Bohème"), Hoffmann ("Les Contes d'Hoffmann"), Hermann ("Pique Dame"), Cavaradossi ("Tosca"), Peter Grimes, Des Grieux ("Manon Lescaut"), Eléazar ("La Juive") oder Pinkerton ("Madama Butterfly") – um nur einige seiner wichtigsten Rollen zu nennen – wurde er bald zu einem Liebling des Wiener Publikums. 2014 gab Shicoff in der Wiederaufnahme der "Turandot" an der Volksoper den Kalaf. Mit der Gala zu seinem 40-jährigen Bühnenjubiläum nahm der Sänger 2015 Abschied von der Staatsoper, deren Ehrenmitglied er seit 2003 ist.
Im Musikverein wirkte der Tenor im Dezember 1998 an einem von den "Freunden der Wiener Staatsoper" im Musikvereinsaal organisierten Adventkonzert und 2009 an einer Benefiz-Matinée der Initiative "Nein zu Arm und Krank" mit. Zugunsten der jüdisch-liberalen Gemeinde Or Chadasch sang Shicoff 2004 im Ronacher ein Benefiz-Konzert.
Literatur
- Karl J. Kutsch / Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Band 5: Seideman - Zysset. Bern / München: K. G. Saur 1997
- Neil Shicoff: "Ich bin eine glückliche Person". In: Die Presse, 05.05.2015
- Wiener Staatsoper: Aufführungen mit Neil Shicoff