Sieveringer Kirche

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sakralbau
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Pfarrkirche „Heiliger Severin"
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Severin
Einlagezahl
Architekt Martin und Josef Schömer
Prominente Bewohner
PageID 19131
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 20.09.2017 durch DYN.hkrause
  • 19., Fröschelgasse 18
  • 19., Sieveringer Straße

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48° 15' 8.07" N, 16° 19' 15.43" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Sieveringer Kirche (19, Sieveringer Straße, Fröschelgasse; PfarrkircheHeiliger Severin").

Die Sieveringer Pfarrkirche stellt sich heute als eine spätgotische dreischiffige, vierjochige Halle mit Rechteckchor und einem auf der Nordseite angebauten Turm sowie einer zwischen Chor und Turm befindlichen Sakristei dar, die im Zuge der neugotischen Ausgestaltung um 1896 entstanden ist. Bis 1786 war die Kirche von einem Friedhof umgeben.

Schriftliche Überlieferung

Eine Kapelle zu Sievering wird 1330 erstmals genannt. Ob die bevorstehende Weihe bzw. Vollbringung der „Capelle ze Suferingen“ [1] einen kompletten Neubau oder eine Erweiterung und Vollendung einer bestehenden, allerdings in keiner Schriftquelle erwähnten älteren Kirche bedeutete, bleibt ungewiss. 1344 wird Jakob der „Maedler“ als Priester, „Sohn von der Heiligenstadt“ erstmals in einer Urkunde genannt, in der auch die „Pharr dacz Sueferinge“ vorkommt. Daraus wird das bestehende Abhängigkeitsverhältnis von der Pfarre Heiligenstadt deutlich. [2]2 Vier Jahre später urkundet Jakob als Pfarrer zu Sievering. 3 1349 stiftet Andreas‚ Kämmerer Herzog Albrechts II. der Pfarrkirche einen Gesellenpriester.4 1429 wird erstmals ein St.-Severin-Altar genannt.5 1431 heißt es: „in parochia ad Sanctum Andream zu Sivering, auf Sanct Severinsaltar“. 5a Somit sind das Andreas-Patrozinium sowie die Verehrung des hl. Severin zu dieser Zeit bezeugt. Martin von Leibnitz, Abt des Wiener Schottenstiftes (1446–1461), überlieferte als Erster die Herleitung des Ortsnamens Sievering vom hl. Severin. Die Lokalisierung des in der Vita Severini des Eugippius (gest. nach 533) genannten „ad Vineas“ (zu den Weinbergen), wohin sich Severin zeitweilig in eine kleine Zelle zurückgezogen habe, beziehe sich daher auf Sievering, in dem von jeher Weinbau betrieben werde. Im 14. Jahrhundert ist eine Beziehung zwischen Sievering und dem hl. Severin offenbar noch nicht überliefert. Die Theorie zur Herleitung des Namens wurde offensichtlich erst im 15. Jahrhundert entwickelt und blieb in der Historiografie bis ins 19. Jahrhundert präsent.


Literatur

  • Sievering 1330-1930. [zur Feier des sechshundertjährigen Bestandes der Sieveringer Kirche]. Hg. vom Festausschuß. Wien: Graphia 1930
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 231 ff.
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 378 ff.
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 154 f.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 186
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 251 f.
  • Hans Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI. - XXI. Bezirk). Wien: Schroll 1908 (Österreichische Kunsttopographie, 2), S. 465 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matriken-Führer und Familienforscher. Wien: Verlag d. Österr. Inst. für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde [1929], S. 92 (Sprengel), S. 277 f. (Matrikenbestand)
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 273

Einzelnachweise

  1. Hartmann Zeibig: Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg bis zu Ende des 14. Jahrhunderts. Wien: Staatsdruckerei 1857 (Fontes rerum Austriacarum, Bd. II/10), S. 235 f. Nr. 238. Eine weitere Urkunde bezieht sich ebenfalls auf die Vollbringung der “capelle ze Sufringe“ : WStLA, HA-Urkunde Nr. 124, 1330 Mai 12 in: http://monasterium.net/mom/AT-WStLA/HAUrk/124/charter (abgerufen am 1. August 2017)
  2. Stiftsarchiv Klosterneuburg, Urkunde 1344 XI 25