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Savoyensches Damenstift

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Johannesgasse 15, Savoysches Damenstift, Brunnen 'Witwe von Sarepta', um 1900
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Savoyisches Damenstift
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Maria Theresia von Savoyen-Carignan
Einlagezahl
Architekt Andreas Zach
Prominente Bewohner Hertha Firnberg
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 25.02.2015 durch DYN.lanmushot
BildnameName des Bildes HMW 024390.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Johannesgasse 15, Savoysches Damenstift, Brunnen 'Witwe von Sarepta', um 1900
  • 1., Johannesgasse 15-17
  • Nr.: 1003 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1004 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1035 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 1036 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 976 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 977 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)


Savoyensches Damenstift (1, Johannesgasse 15-17; früher Palais der Herzogin von Savoyen-Carignan; die häufig vorkommende Schreibweise Savoyisches Damenstift ist unrichtig). Das Haus Johannesgasse 15 entstand aus zwei Häusern, die Hofkriegsrat Gotthard Heinrich Graf Salburg 1696 beziehungsweise 1691 erworben hatte und zusammenbauen ließ. Sein Sohn Franz Ludwig, der 1707 erbte, geriet in finanzielle Schwierigkeiten, weshalb das Haus versteigert werden musste. Es wurde 1740 von Dr. med. Franz Adam Deibl und seiner Frau erworben, jedoch bereits 1742 an die Witwe des Herzogs Emanuel Thomas von Savoyen, Maria Theresia Anna Felicitas Herzogin von Savoyen-Carignan, verkauft. Diese widmete in ihrem Testament vom 16. August 1769 das Haus, das sie 1770-1772 umbauen ließ, für ein adeliges Damenstift. Nach ihrem Tod (1772) erteilte Maria Theresia am 21. Juli 1772 der Stiftung die Bestätigung. Vorgesehen war die Aufnahme von 20 verwaisten Damen aus altem Adel im Alter zwischen 15 und 40 Jahren, die nicht mehr als 4.000 Gulden Vermögen besaßen. Die eine Hälfte der Damen sollte dem österreichischen, die andere dem böhmischen Adel entstammen. Das Protektorat stand dem jeweils regierenden Fürsten von und zu Liechtenstein zu, die Aufsicht führten drei von den Stiftsdamen gewählte Regentinnen. Die Stiftsdamen durften ausgehen und reisen, mussten jedoch bei Verehelichung ausscheiden. Für ihren Unterhalt hatte die Stifterin einen Jahresbetrag von 19.180 Gulden bestimmt. Das Haus ist bis heute im Eigentum des regierenden Fürsten von und zu Liechtenstein. 1783 wurde vom Stift das Nachbarhaus Johannesgasse 17 erworben und durch Baumeister Andreas Zach adaptiert. Die Fassade besitzt zwei Portale, von denen eines vermauert ist, und wird von einer in einer Nische angebrachten Bleiskulptur der Maria Immaculata von Franz Xaver Messerschmidt (1767/1768) verziert. 1893/1894 wurde das Palais im Inneren neu adaptiert und die Kapelle (Maria Empfängnis), die in dem der Universität gehörenden Goldbergschen Stiftungshaus (1, Johannesgasse 13; Zum Goldberg) untergebracht gewesen war, in einen Seitentrakt des Gebäudes verlegt. Die Satzungen der Stiftung wurden 1916 erneuert und 1929 abgeändert. Im Savoyenschen Damenstift verbrachte die Politikerin Dr. Hertha Firnberg ihre letzten Lebensjahre. - Im Hof befindet sich der Witwe-von-Sarepta-Brunnen.

Literatur

  • Satzungen für das von Theresia Herzogin von Savoyen errichtete adelige weltliche Freyleinstift. 1773
  • Enrica von Handel-Mazetti: Das Savoyensche Damenstift. In: Alt-Wiener Kalender. 1918, S. 122 ff.
  • Peter Pötschner: Der Brunnen im Hof des Savoyenschen Damenstiftes in Wien. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 35 (1981), S. 96 ff.
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 59
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 489
  • Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele: Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien. Ein belehrendes und unterhaltendes Nachschlag- und Lesebuch in anekdotischer, artistischer, biographischer, geschichtlicher, legendarischer, pittoresker, romantischer und topographischer Beziehung. Wien: [o. V.] 1846, S. 360
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 512
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 417