Südbahnhof

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Der Südbahnhof (1956)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Wilhelm von Flattich
Prominente Bewohner
PageID 21681
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 10.07.2015 durch WIEN1.lanm08kub
Bildname Suedbahnhof.jpg
Bildunterschrift Der Südbahnhof (1956)
  • 10., Wiedner Gürtel 1b

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48° 11' 6.16" N, 16° 22' 38.16" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Südbahnhof (10, Wiedner Gürtel 1b).

Alter Südbahnhof

Er wurde 1869-1873 nach Plänen und unter der Leitung des Hochbaudirektors Wilhelm von Flattich (der unter dem Einfluss Theophil Hansens stand) für die Südbahn (die nach der Nordbahn älteste Lokomotivbahn Österreichs, deren erste Teilstrecke 1841 eröffnet wurde) an der Stelle des einstigen Wien-Gloggnitzer Bahnhofs im Stil der Neorenaissance unter teilweiser Benützung der ursprünglichen Anlage errichtet. In der großen Abfahrtshalle befanden sich zwei Bronzereliefs: Wilhelm von Flattich (von L. Vischer) und Wilhelm Pressel (von Edmund Hofmann), die figuralen Gruppen und die Greifen auf dem stadtseitigen Giebel stammten vom Bildhauer Leimer, die auf dem Giebel der Stirnfassade und des Vestibüls von Franz Melnitzky.


Neuer Südbahnhof (1956-2009)

Der Südbahnhof und der Ostbahnhof wurden im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, sodass man in Erwägung zog, eine gemeinsame neue Bahnhofsanlage unter Einbeziehung des Ghegaplatzes für beide Bahnen zu errichten. Das Projekt wurde in den Jahren 1951-1961 (Teileröffnung am 29. September 1956) verwirklicht.

Die Erhaltung des Bahnhofkomplexes des Südbahnhofes (auch des alten Ostbahnhofes) wurde nur von wenigen, so vom Bundesdenkmalamt, in Erwägung gezogen, obwohl die Kriegsschäden leicht zu beheben gewesen wären. Immerhin wurde der alte Südbahnhof soweit instand gesetzt, dass die Reisenden wieder unter Dach zu den Zügen gelangen konnten und auch die gängige Infrastruktur (vom Friseur bis zum Restaurant) zur Verfügung stand.

Da man im damaligen Zeitgeist der 1950er Jahre den architektonischen Wert der Gründerzeitarchitektur verkannte, plädierte man seitens der ÖBB auch aus Kostengründen für eine komplette Neuplanung. Das Konzept der Kopfbahnhöfe beließ man. Die ehemaligen baulich getrennten Bahnhöfe, welche von verschiedenen Bahngesellschaften in der Monarchie errichtet wurden, fasste man in einem Baukörper zusammen, den man anfänglich "Südostbahnhof" nannte. Die Bezeichnung "Südbahnhof" wurde erst ab 1956 eingeführt.

Der dritte Wiener Südbahnhof entstand 1955–1961 nach den Plänen von H. Hrdlicka, als Endpunkt der Ostbahn und Südbahn. Die Funktionalität des Betrieblichen war nahezu perfekt. Jedoch die repräsentative Eleganz der Gründerzeit ging zu Gunsten der nüchternen Funktionalität verloren.

Nachteilig erwiesen sich die lange Fußwege zu den öffentlichen Verkehrsmitteln (ab 1962 wurde hier auch die erste Schnellbahnlinie Wiens mit einer Station integriert)

Nach langen Diskussionen über die Schaffung eines Zentralbahnhofs wurde 1995, nach Abschluss eines Architekturwettbewerbs beschlossen, den Südbahnhof zum Hauptbahnhof (als Durchgangsbahnhof) umzugestalten. Am 13. Dezember 2009 wurde der Bahnbetrieb im Südbahnhof (die Aufgabe musste dann der Bahnhof Wien-Meidling übernehmen) eingestellt. Der Ostbahnhof blieb in verkürzter Funktion bis am 8. Dezember 2012 in Betrieb.

Südbahnhof um 1900


Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 287
  • Allgemeine Bauzeitung. Hg. von Ludwig, Heinrich und Emil Förster. Wien: Förster [u.a.] 1874
  • Bahn-News (Pressedienst) Oktober 1995
  • Christoph Blesl u.a.: Zeitschienen II: Der Südbahnhof in Wien (Fundberichte aus Österreich : Materialhefte : Reihe A : Sonderheft ; 13 ), Wien 2010
  • Klemens Dorn: Favoriten. Ein Heimatbuch des 10. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1928, S. 87
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 318
  • Nicola Hirner / Georg Rigele: Die modernen Bahnhöfe der Wiederaufbaujahre. Westbahnhof und Südbahnhof – nicht mehr und nicht weniger, in: Kos, Wolfgang / Dinhobl, Günter (Hg.): Grosser Bahnhof, S. 155-165
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1905. Band 1, 1905, S. 102 ff.
  • Mihály Kubinszky: Bahnhöfe in Österreich. Architektur und Geschichte. Wien: Slezak 1986, S. 173 f.
  • Der neue Südbahnhof. In: Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien. Wien: Compress / Jugend & Volk 12 (1957), S. 141 f.
  • Hugo Rainer: Der neue Südbahnhof in Wien. In: Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien. Wien: Compress / Jugend & Volk 6 (1951), 356 ff.
  • Georg Rigele: Das Verschwinden der Großbahnhöfe des 19. Jahrhunderts. Abriss und Neubau nach dem zweiten Weltkrieg, in: Kos, Wolfgang / Dinhobl, Günter (Hg.): Grosser Bahnhof. Wien und die weite Welt (Ausstellungskatalog Wien Museum, in Kooperation mit dem Technischen Museum Wien), Wien 2006, S. 144-151
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 151
  • Peter Singer: Der Ost- und Südbahnhof (1924-1956), der (neue) Südbahnhof (1951-2010), (Favoritner Museumblätter, 33), Wien 2012
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 81 f.
  • Emil Winkler: Technischer Führer durch Wien. Wien: Lehmann & Wentzel 1873, S. 46 f, S. 195 ff.