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Kaspar Zdenko Kapliř

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Daten zur Person
PersonennameName der Person Kapliř, Kaspar Zdenko
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens
Titel Freiherr, Graf
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1611
GeburtsortOrt der Geburt Prag
SterbedatumSterbedatum 6. Oktober 1686
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Feldmarschall
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 28.10.2014 durch WIEN1.lanm09mai
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle Grabstätte Mileschau, Böhmen
  • 1., Wipplingerstraße 7 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • 1. Gattin Anna Ludmilla BukovanskyDie Verwendung von „1. Gattin“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 2. Gattin Anna Katharina HoyosDie Verwendung von „2. Gattin“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 3. Gattin Anna Katharina HoyosDie Verwendung von „3. Gattin“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.

Kapliř Kaspar Zdenko von Sullowitz (Freiherr 1654, Graf 1674), * Frühjahr 1611 Prag, † 6. Oktober 1686 Wien (Grabstätte Mileschau, Böhmen), Feldmarschall, erste Gattin Anna Ludmilla Bukovansky, zweite Gattin Anna Katharina Hoyos, dritte Gattin Anna Therese Zuker von Tamfeld. Spross eines seit 1236 nachweisbaren, jedoch 1701 ausgestorbenen böhmischen Adelsgeschlechts. Der Großvater (Kaspar von Kapliř) wurde als Mitglied des revolutionären antihabsburgischen böhmischen Direktoriums am 21. Juni 1621 in Prag enthauptet. Kapliř studierte in Holland, diente 1631-1635 in der sächsischen, 1635-1641 in der schwedischen und ab 1641 in der kaiserlichen Armee (1641 Obristwachtmeister, 1647 Regimentskommandeur, 1656 Generalfeldwachtmeister, 1673 Feldzeugmeister, 1683 Feldmarschall). Er war ab 1657 Mitglied des Hofkriegsrats (1681-1686 dessen Vizepräsident). Kriegseinsätze leistete er im 30jährigen Krieg (unter anderem 1645 gegen die Schweden vor Wien), 1649-1660 in der Lombardei und 1674-1678 in Frankreich gegen die Franzosen; 1680-1682 war er Kriegskommissär in Ungarn. Während der Zweiten Türkenbelagerung 1683 und danach (9. Juli - 29. September) war Kapliř Vorsitzender des Geheimen Deputiertenkollegiums, das namens des geflüchteten Kaisers Leopolds I. die oberste Gewalt in Wien ausübte (andere Mitglieder waren der Wiener Stadtkommandant Ernst Rüdiger Graf Starhemberg und der niederösterreichische Landmarschall Franz Maximilian Mollard [ Mollard ]). Kapliř erwarb sich maßgebliche Verdienste um die Koordinierung ökonomischen, hygienischen, politischen und militärischen Faktoren in der belagerten Stadt (wohnhaft im Schwarzenbergischen Haus, 1, Wipplingerstraße 7 [Teil]). In der Geschichtsschreibung anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums der Zweiten Türkenbelagerung (1883) wurde aus nationalen Motiven der "Tscheche" Kapliř gegenüber dem "Deutschen" Starhemberg in den Hintergrund gedrängt und verhindert, dass er auf dem Türkenbefreiungsdenkmal eine Statue erhielt; Onno Klopp, der Kapliř die ihm gebührende Anerkennung zollte, wurde scharf angegriffen.


Literatur

  • Jaroslav Macek: Kapliř von Sullowitz. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1939-1989. Band 39,1983, S. 7 ff.
  • Die Türken vor Wien. Europa und die Entscheidung an der Donau 1683, im Künstlerhaus und im Sonderausstellungsraum des Historischen Museums der Stadt Wien, 5. Mai bis 30. Oktober 1983. Wien: Museen d. Stadt Wien [1983] (Historisches Museum der Stadt Wien: Sonderausstellung, 82), S. 213 f.