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Ephraim Kishon

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Daten zur Person
PersonennameName der Person Kishon, Ephraim
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens Hoffmann, Ferenc (Franz)
Titel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei 11895153X
Wikidata Q167429
GeburtsdatumDatum der Geburt 23. August 1924
GeburtsortOrt der Geburt Budapest
SterbedatumSterbedatum 29. Jänner 2005
SterbeortSterbeort Appenzell
BerufBeruf Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Ephraim Kishon (eigentlich: Ferenc [Franz] Hoffmann), * 23. August 1924 Budapest, † 29. Jänner 2005 Appenzell, Schriftsteller.

Biographie

Kishons Vater Dezsö Hoffmann, ein Bankdirektor, ließ sich nach seinem Studium in Wien in Budapest nieder und gründete mit seiner Frau Erzsébet (geb. Steiner), die seine Sekretärin war, ein Familie. Die Kinder Franz und Agnes wuchsen in einem assimilierten jüdischen Haushalt auf und lernten weder Jiddisch noch Hebräisch. Nach der Matura, die Franz Hoffmann 1941 mit Auszeichnung bestand, blieb ihm das Studium an der Universität verwehrt. Er entschied sich für eine Lehre als Goldschmied.

Nachdem der Vater bereits 1942 in ein Arbeitslager deportiert wurde, ereilte den Sohn Ende 1944 dasselbe Schicksal: Franz Hoffmann wurde in ein Lager in der Nähe der Stadt Jelšava deportiert, die von 1938 bis 1945 Ungarn zugerechnete wurde (heute Slowenien). Nach der geglückten Flucht 1945 überlebte er unter falschem Namen, doch geriet er in einen sowjetischen Gefangenentransport, dem er abermals entkommen konnte.

Im Budapest der Nachkriegsjahre kam Hoffmann, der 1946 seine erste Frau Eva Klamer heiratete, nur scheinbar zur Ruhe. Er erlangte 1948 ein Diplom als Metallbildhauer und Kunsthistoriker. Noch im selben Jahr floh das Ehepaar aus dem nach sojwetischem Vorbild regierten Ungarn über Bratislava nach Wien. Von Italien aus ging es im Mai 1949 nach Israel. Bei der Einreise soll sein neuer Vorname Ephraim entstanden sein; den selbstgewählten Nachnamen Kishont verwendete Hoffmann bereits früher. Über das Zustandekommen seines Namens kreisen Gerüchte und Anekdoten.

Kishon arbeitete in Israel unter anderem als Elektriker, zeitweise sogar mit einer eigenen Firma. 1951 trat er in die Redaktion der ungarischsprachigen Zeitschrift „Uj Kelet“ ein. Er lernte innerhalb kürzester Zeit Hebräisch, so dass er bereits 1952 eine Kolumne in der größten israelischen Tageszeitung „Maariv“ verfassen konnte, die er bis 1983 täglich lieferte. 1953 wurde im Nationaltheater „Habima“ sein erstes Theaterstück „Der Schützling“ aufgeführt.

Der Startschuss seiner internationalen Karriere erfolgte 1959 mit der Wahl seines Buches "Look back Mrs. Lot" (dt. „Drehn sie sich um, Frau Lot“) zum „Book of the month“ durch die „New York Times“. Im selben Jahr gründete Kishon das Theater „Die Grüne Zwiebel“, in dem er zehn Stücke inszenierte, bevor er sich 1963 als Regisseur dem Film zuwandte. Das Erstlingswerk „Sallah oder Tausche Tochter gegen Wohnung“ wurde gleich für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert und erhielt 1965 zwei Golden Globes; auch sein Film „Schlaf gut“ wurde für den Oscar nominiert. Bis 1986 sollten weitere acht Streifen folgen, bei denen Kishon Regie führte.

Der Erfolg Von den geschätzten 43 Millionen weltweit verkauften Buchexemplaren entfallen 33 Millionen auf den deutschsprachigen Markt. Dieser einzigartige Erfolg lag vor allem an seinem kongenialen Partner, dem Wiener Autor und Übersetzer Friedrich Torberg, der von 1961 bis zu seinem Tod 1979 für die deutschsprachigen Ausgaben der Satiren Kishons verantwortlich zeichnete (insgesamt nicht weniger als 16 Titel). Torberg, der des Hebräischen nicht mächtig war, übertrug die Texte aus dem Englischen ins Deutsche. Nach Torbergs Tod schrieb Kishon selbst auf Deutsch schrieb bzw. wurde Gerhard Bronner als Übersetzer in den Ring geschickt. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass auch der österreichische Karikaturist Rudolf Angerer, der die auf dem deutschen Markt erscheinenden Bände Kishons illustrierte, mit Torberg und dem Autor selbst zum Erfolgstrio gehörte.

Seit 1959 war Ephraim Kishon in zweiter Ehe mit der Pianistin Sara Lipovitz verheiratet. Ein Jahr nach deren Tod heiratete er 2003 die aus Wien stammende Lisa Witasek, mit der er weiterhin (wie seit 1981) in Afeka bei Tel Aviv sowie im Schweizerischen Ort Appenzell wohnte. Dort erlag Ephraim Kishon am 29. Januar 2005 einem Herzanfall. Sein Grab befin¬det sich in Tel Aviv.

Kishonweg

Literatur

Links

  • [www.ephraimkishon.de Deutsche Website zu Ephraim Kishon]