Heniksteinvilla
48° 14' 29.90" N, 16° 20' 44.09" E zur Karte im Wien Kulturgut
Heniksteinvilla (19, Obersteinergasse 18-24 [ehemals Billrothstraße 65]). 1784 erbte Adam Adalbert von Henikstein (Joseph Henikstein) eine Windmühle, an deren Stelle er „auf der Türkenschanze" (damals Hirschengasse 163) ein palastartiges Landhaus errichten ließ, dessen rote Dächer die Gegend dominierten. Weiters ließ er einen Park mit Teich und Meierei anlegen, der auch der Bevölkerung offenstand, die ihn als „das kleine Dornbach" bezeichnete. Hieher verlegte 1830 Dr. Bruno Görgen senior seine Privatirrenanstalt. Ab 1842 führte Bruno Görgen junior das Institut, danach Prof. Max Leidesdorf und Hofrat Heinrich Obersteiner senior als Eigentümer. Im Ersten Weltkrieg befand sich hier ein Kriegslazarett für Kopfverletzte („Kopfschußstation"). Im Juni 1917 wurde das ganze Anwesen an die Grunderwerbsgesellschaft „Terra" verkauft. 1938-1945 war hier eine Sondererziehungsanstalt für Geisteskranke eingerichtet, 1946-1972 das Privatspital für Nervenkranke Dr. Bruckner. In der Heniksteinvilla ist seit 1991 das Bezirksgericht Döbling untergebracht. Nervenheilanstalten
Literatur
- Franz Englisch: Die Döblinger Privatirrenanstalt. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd. Band 24,1969, S. 398 ff.
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2. - 21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 441 (Görgens Irrenanstalt)
- Franz Englisch: Die Ober-Döblinger Privat-Irrenanstalt. In: Das Döblinger Heimatmuseum. Wien: Verein Döblinger Heimatmuseum 1964-1970, Heft 3/4 (1965), S. 12 ff.