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Bärenmühle

Aus Wien Geschichte Wiki
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Wienstraße 1, „Bärenmühle“, um 1900
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Zum schwarzen Bären (Wirtshaus)
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
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GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 2.06.2017 durch DYN.krabina
BildnameName des Bildes HMW 029958.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Wienstraße 1, „Bärenmühle“, um 1900
  • 4., Rechte Wienzeile 1

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„Wieden“ ist keine Zahl.„Wieden“ ist keine Zahl. Bärenmühle (am rechten Wienflussufer; etwa 4, Rechte Wienzeile 1).

1) Vom Mühlbach betriebene Mahlmühle, die zu den Wirtschaftsgebäuden der Ritter vom Heiligen Geist gehörte (die bei der Kirche zu St. Anton ihr Hospital hatten, siehe Heiligengeistspital). Die Heiligengeistmühle ist jedoch als Bauwerk mit der Bärenmühle nicht identisch (lediglich der Mühlschlag, also das Recht, die Mühle zu betreiben, wurde von der alten Heiligengeistmühle auf die neue Bärenmühle übertragen). Als Georg Straub 1705 ein vom Müllermeister Georg Mackh erbautes Haus kaufte, errichtete er neben demselben die neue Mühle, die unter dem Namen Bärenmühle zu einer der bekanntesten Mühlen an der Wien wurde. Anfang 18. Jahrhundert begann sich um die Bärenmühle eine Sage zu ranken. Die historische Grundlage liegt darin begründet, dass sich noch im 18. Jahrhundert fallweise Bären bis ins Weichbild der Stadt verirrten (nachweisbar 1715 nach Hütteldorf). Die Sage verlegt den angeblichen nächtlichen Überfall eines Bären auf den Müller Johann Wechtel und seine Rettung durch das Eingreifen seines Knechts in die Zeit der Zweiten Türkenbelagerung. Tatsächlich geht der Name jedoch auf ein im Haus neben der Mühle untergebrachtes Wirtshaus „Zum schwarzen Bären" zurück. Die Bärenmühle stand bis 1856 in Betrieb. In diesem Jahr wurde der Mühlbach zugeschüttet (Mühlgasse). Im Haus wohnte eine Zeitlang Ignaz Castelli, der 1828-1831 seine Sammlung „Wiener Historien" schrieb. 1848 wurde ein luxuriös ausgestattetes Stockwerk vom „Naschmarktkönig" Anton Heim, einem Lebensmittelwucherer, bewohnt. Mit seinen Dienstleuten und „Kappelbuben" pflegte er den Landleuten am Linienwall die Lebensmittel billigst abzukaufen, um sie danach über Zwischenhändler zu hohen Preisen auf den Markt zu bringen. Am 28. März 1848 stürmte das erbitterte Volk das Haus und zerstörte Heims Wohnung. Er selbst entging nur durch rasche Flucht der Lynchjustiz.

2) Der Name „Bärenmühle" übertrug sich 1937/1938 auf den für Oskar Poeller errichteten Assanierungsbau von Heinrich Schmid und Hermann Aichinger (4, Operngasse 18-20, Rechte Wienzeile 1-1A; Wohn- und Geschäftshäuser auf keilförmigen Eckgrundstück mit schmaler Stirnwand, deren Rundung auf das Café im Erdgeschoß beschränkt bleibt). 1938 wurde ein entsprechendes Hauszeichen angebracht (Gedenktafel zur Erinnerung an den hier in das Jahr 1660 verlegten Bärenüberfall; „Bärenmühldurchgang" zwischen Operngasse und Rechte Wienzeile).

Literatur

  • Karl Krejci, Heiligengeistmühle - Bärenmühle., In: Wiener Geschichtsblätter 33. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978, S. 208
  • Klaus Lohrmann: Die alten Mühlen an der Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 26), S. 26
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 640
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 156
  • Gustav Gugitz: Die Sagen und Legenden der Stadt Wien. Wien: Hollinek 1952 (Österreichische Heimat, 17), S. 118
  • Leopold Sailer: Zur Sage von der Bärenmühle. In: Monatsblatt des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 19. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 11937, S. 132 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 112 f.