Ehrenring der Stadt Wien
Ehrenring. Geschaffen 1925 durch Bürgermeister Karl Seitz, um den verdienten Kommunalberichterstatter Ludwig Basch, der nach 44jährigen Tätigkeit aus dem Verband des „Extrablatts" schied, zu ehren. Entwurf und Herstellung wurden dem Juwelier M. Hübner (1, Kohlmarkt) übertragen; der Ring war ursprünglich mehr durch materiellen Wert als durch künstlerische Qualität gekennzeichnet (Goldring mit Wappen der Stadt Wien in Brillanten und Rubinen). Die Überreichung an Basch verzögerte sich aus unbekannten Gründen, sodaß in der Liste der Ehrenring-Empfänger als erster der Grillparzerforscher Univ.-Prof. Dr. August Sauer aufscheint (21. September 1925), dem Basch am 20. Oktober 1925 folgte; die erste Empfängerin war die akademische Malerin Regina Kreidl (1927). In der Erste Republik wurde der Ende von November 1928 bis November 1929 an verdiente Fürsorgeräte, in der übrigen Zeit hingegen an Kommunalpolitiker und Kulturschaffende verliehen, ebenso in der nationalsozialistischen Ära. 1941 ging aus einem zur Neugestaltung des Ehrenrings ausgeschriebenen Bewerb Oswald Haerdtl in Verbindung mit der Goldschmiedefirma A. E. Köchert (1, Neuer Markt 15) als Sieger hervor. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte man wieder zur ursprünglichen Ausführung des Ehrenrings zurück; sein erster Empfänger war Raoul Aslan (1946). Der Ehrenring ist seither eine der höchsten städtischen Auszeichnungen (nach Ehrenbürger und Bürger im dritten Rang), die überwiegend an Kulturschaffende und Wissenschaftler, Politiker und ranghohe Beamte verliehen wird. In der Ersten Republik kam es zu 49, in der nationalsozialistischen Ära zu 14 Verleihungen. Die Empfänger der Auszeichnung sind alljährlich im Handbuch der Stadt Wien aufgelistet; eine Gesamtliste (chronologisch und alphabetisch) bis Ende 1995 wird im Nachtrag Band 5 abgedruckt.
Literatur
- Walter Weinzettl: Der Ehrenring der Stadt Wien. In: Handbuch der Stadt Wien. Band 52/53. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1967/1968, S. 386
- Deutsche Goldschmiedezeitung. Heft 31. 1941
- Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1935-2005