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Ladislaus Sunthaym

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Daten zur Person
PersonennameName der Person Sunthaym, Ladislaus
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens Sunthaim, Ladislaus; Sunthain, Ladislaus
Titel Bacc. art.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  21713
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1445 JL
GeburtsortOrt der Geburt Ravensburg, Württemberg
SterbedatumSterbedatum 1513 JL
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Geistlicher, Historiker, Genealoge, Geograph
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 19.04.2016 durch WIEN1.lanm08wuc
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Stephansfreithof
Grabstelle
  • 1., Riemergasse 3 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Sunthaym (auch Sunthaim, Sunthain) Ladislaus * um 1445 Ravensburg, Württemberg, † Anfang Februar 1513 Stadt 794 (1, Riemergasse 3 [auch Wohnhaus]; Stephansfreithof [aufgrund seines testamentarischen Wunschs beim Grab des Celtes bestattet]; Grabstein verschollen), Geistlicher, Historiker, Genealoge, Geograph.

Studierte 1460-1465 die freien Künste in Wien (Bacc. art.), empfing die Priesterweihe (im Bistum Konstanz), erhielt Messpfründen (1473 zwei am Stephansdom, 1486 eine dritte, die zuvor sein Verwandter Otto Sunthaym besessen hatte) und war ab 1504 Mitglied des Domkapitels von St. Stephan. Ab den 70er Jahren befasste er sich mit genealogischen Studien (1475-1482 für Erzherzog Sigmund von Tirol eine Habsburger-Genealogie, 1485-1489 für das Stift Klosterneuburg eine Genealogie der Babenberger, auf den neben dem Grab des Hl. Leopold aufgestellten "Sunthaymer Tafeln", die 1491 auch im Druck erschienen). Sunthaym war Gründungsmitglied der von Konrad Celtes 1497 geschaffenen Sodalitas Danubiana (Donaugesellschaft). Um diese Zeit und bis an seine Lebensende war er für Maximilian I. als Genealoge tätig, wobei er mit Celtes, Stabius und Mennel eng zusammen. Den kaiserlichen Auftrag (1500), einen bis in legendäre Zeiten zurückreichenden Habsburger-Stammbaum auszuarbeiten, legte er zurück, weil dies mit seinen wissenschaftlichen Grundsätzen nicht vereinbar war. 1502-1503 unternahm er Reisen nach Südwest-Deutschland und Ungarn, verfasste Landesbeschreibungen (um 1500 von Süddeutschland mit wichtigen topographischen und volkskundlichen Angaben, auch für Österreich) sowie zahlreiche Genealogien von Fürsten- und Adelshäusern. 1506-1511 unternahm er neuerlich Reisen und genealogische Studien und bereitete eine Geschichte von Steiermark und Kärnten vor; ab 1511 war Sunthaym Mitglied der Fronleichnamsbruderschaft bei St. Stephan. Nach seinem Tod eignete sich Cuspinian seinen wissenschaftlichen Nachlass an. Sunthaym wohnte in dem zu einer Messstiftung gehörenden Haus Stadt 794 (1, Riemergasse 3).

Literatur

  • Fritz Eheim: Ladislaus Sunthaym, ein Historiker aus dem Gelehrtenkreis um Maximilian L. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 67 (1959), S. 53 ff.
  • Joseph von Bauer: Ladislaus von Sunthaym und die Anfänge genealogische Forschung in Österreich. In: Jahrbuch des heraldisch-genealogischen Vereines Adler in Wien. Neue Folge 14 (1904), S. 60 ff.
  • Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Band 2,1: Von der Zeit der Landesfürsten aus habsburgischem Hause bis zum Ausgange des Mittelalters. Wien: Holzhausen 1900, S. 229
  • R. Perger: Sunthaym-Beiträge. In: Zeitschrift Adler 10 (1976), Heft 9, S. 224 ff.