Joseph Wessely

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Daten zur Person
Personenname Wessely, Joseph
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 69144
GND 139597115
Wikidata Q94755187
Geburtsdatum 6. März 1814
Geburtsort Wien
Sterbedatum 10. Oktober 1898
Sterbeort Wien
Beruf Beamter, Forstfachmann
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 11.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Direktor der Forstschule in Mährisch Aussee (1852 bis 1855)
  • Direktor der Forstakademie Mariabrunn (1867 bis 1870)

  • Ritterkreuz des Franz Josephordens
  • Goldene Medaille für Wissenschaft und Kunst
  • Orden der Eisernen Krone III. Klasse

Joseph Wessely, * 6. März 1814 Wien, † 10. Oktober 1898 Wien, Forstmann, Beamter.

Biografie

Als Sohn des Perückenmacherehepaars Anton und Rosa Wessely in Wien geboren, besuchte er nach der Volks- und Realschule von 1828 bis 1832 das polytechnische Institut. Von 1832 bis 1834 absolvierte er den 3jährigen Lehrgang an der k.k. Forstlehranstalt Mariabrunn, danach war er bis Ende 1836 als Assistent dort tätig. Von 1837 bis Ende 1839 arbeitete Joseph Wessely als Geometer bei der Südtiroler Staatsforstvermessung. Weitere berufliche Stationen waren seine Anstellung als Forstbeamter im k.k. Bergwerk Agordo (österreichisch Venetien) und, ab Mai 1846, seine Tätigkeit als Oberförster in Idria (Krain). Ab 1844 war er mit Theresia Wessely, geborene Rizzi, verheiratet.

1849 wurde Joseph Wessely als Konzipist in das neugegründete Ministerium für Landeskultur und Bergwesen berufen, wo er unter anderem mit Rudolf Feistmantel zusammenarbeitete. Er wirkte maßgeblich an der Verwaltungsorganisation der Staatsgüter und dem neuen Forstgesetz von 1852 mit.

Von 1852 bis 1855 war Wessely erster Direktor der 1851 gegründeten Forstschule in Mährisch Aussee (Úsov). Nach Meinungsunterschieden mit dem Vorstand des Schulvereins verließ er die Schule und war ab August 1855 als Oberforstmeisters bei der "k.k. privilegirten Staatseisenbahngesellschaft" im Banat beschäftigt, wo er bis 1858 die Verwaltung neu organisierte. Von 1859 bis 1865 war als Generalinspektor für Domänen und Bergwerke in der Zentraldirektion der Gesellschaft in Wien tätig. Danach wurde er mit der Organisation des forstwirtschaftlichen Teiles der großen "Agriculturausstellung" von 1866 im Prater beauftragt. 1867 wurde er von der Regierung zum "Commissär für die Österreichisch-Ungarische Ausstellung" bei der Weltausstellung in Paris ernannt und zum Obmann der forstlichen Abteilung der internationalen Jury gewählt.

1867 wurde Joseph Wessely zum Direktor der zu einer Forstakademie erhobenen Forstlehranstalt Mariabrunn ernannt und leitete die damit einhergehenden Umstrukturierungen und Reformen. 1870 legte er diese Funktion aufgrund von Differenzen mit dem Lehrerkollegium und mangelndem Rückhalt im Ministerium zurück. 1871 übernahm er die Organisation der Ausstellung des Ungarischen Forstwesens auf der Wiener Weltausstellung.

1849 gehörte Joseph Wessely zu den Gründungsmitgliedern des Österreichischen Reichsforstvereins. Von 1860 bis 1878 wirkte er als 2. Präsident des Vereins und leitete zudem von 1862 bis 1882 die Vereinsschrift "Österreichische Monatsschrift für Forstwesen". 1851 war er auch an der Gründung des Ungarischen Forstvereins beteiligt (2. Präsident von 1860 bis 1865).

Wessely veröffentlichte zahlreiche Publikationen über das österreichische Forstwesen, darunter das Standardwerk "Die Österreichischen Alpenländer und ihre Forste (2 Teile), 1853", das zweibändige Werk "Güter- und Forstwesen, Holzhandel und Forstprodukten-Konsum in Österreichs Donauländern" (Wien: C. Fromme 1881–1882), "Österreichs's Waldschätze und sein Holzexport" sowie "Ein Kommentar zur österreichisch-forstlichen Ausstellung in Paris 1867" (Wien: K.k. Hof- und Staatsdruckerei 1867).

Literatur