Wilhelm Jerusalem

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Wilhelm Jerusalem, um 1920
Daten zur Person
Personenname Jerusalem, Wilhelm
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil., ao. Prof, tit. o. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 19271
GND 117116149
Wikidata Q1378389
Geburtsdatum 11. Oktober 1854
Geburtsort Drenitz, Böhmen
Sterbedatum 15. Juli 1923
Sterbeort Wien
Beruf Philosoph, Pädagoge
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Zwischenkriegszeit, Verein für erweiterte Frauenbildung
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 16.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof Döblinger Friedhof
Grabstelle Gruppe I6, Nummer 19
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
Bildname Wilhelm Jerusalem.jpg
Bildunterschrift Wilhelm Jerusalem, um 1920
  • 13., Hietzinger Hauptstraße 34 B (Sterbeadresse)
  • 13., Auhofstraße 88 (Wohnadresse)
  • 13., Fichtnergasse 2 (Wohnadresse)
  • 13., Auhofstraße 7 A (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Wilhelm Jerusalem, * 11. Oktober 1854 Drenitz, Böhmen (Dřenice, Tschechische Republik), † 15. Juli 1923 Wien 13, Hietzinger Hauptstraße 34 B (Döblinger Friedhof, Ehrengrab), Philosoph, Pädagoge.

Studierte 1872-1876 an der Universität Prag klassische Sprachen (Dr. phil. 1878), beschäftigte sich aus Familientradition aber auch mit dem Studium der hebräischen Sprache, des Alten Testaments und des Talmuds. Ab 1876 war Jerusalem als Gymnasialprofessor in Prag, ab 1878 in Nikolsburg und 1885-1920 am Piaristengymnasium in Wien tätig. 1891 habilitierte er sich an der Universität Wien (1920 ao. Prof. der Philosophie und Pädagogik, 1923 tit. o. Prof.). Er betrachtete in seiner Philosophie die genetischen, biologischen und soziologischen Aspekte des menschlichen Geisteslebens; psychologisch ausgebildet, beschäftigte er sich mit Allgemeinvorstellungen, Zeitanschauung und Erkenntnistheorie; seine Philosophie beruht auf einem empirisch fundierten, kritischen Realismus, wobei er metaphysischen Zugang zu Religion und Sittlichkeit suchte (psychologisch-realistische Richtung der Philosophie). Wesentliche Beiträge lieferte er auch zu Problemen der Allgemeinbildung und des Lehrerberufs. Nach dem ersten Weltkrieg prägte er den Begriff „Staatenwürde".

Jerusalemgasse


Literatur

  • Deutsches Biographisches Jahrbuch. Hg. vom Verband der Deutschen Akademien. Stuttgart [u.a.]: Dt.-Verl.-Anst. 1923
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2. Wien: Daberkow 1892
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 – 1957
  • Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Band 1: A–K. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966
  • Ed. und E. Jerusalem (Hg.): Gedanken und Denker. Gesellschaftliche Aufsätze. 1924
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1945 - lfd., 09.10. 1954, 14.07.1973