Joseph Friedrich Wilhelm von Sachsen-Hildburghausen

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Daten zur Person
Personenname Sachsen-Hildburghausen, Joseph Friedrich Wilhelm von
Abweichende Namensform
Titel Herzog
Geschlecht männlich
PageID 1261
GND 10107333X
Wikidata Q213998
Geburtsdatum 5. Oktober 1702
Geburtsort Hildburghausen, Thüringen
Sterbedatum 4. Jänner 1787
Sterbeort Hildburghausen, Thüringen
Beruf Feldherr
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 8.06.2021 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Schenkenstraße 8
  • 1., Bankgasse 12
  • 1., Löwelstraße 12
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Joseph Friedrich Wilhelm Herzog von Sachsen-Hildburghausen, * 5. Oktober 1702 Hildburghausen, Thüringen, † 4. Jänner 1787 Hildburghausen, Thüringen, Feldherr, Gattin (7. April 1738; Scheidung 1744) Anna Viktoria von Savoyen-Carignan (1683-1763; Nichte und Universalerbin des Prinzen Eugen), Sohn des Herzogs Ernst von Sachsen-Hildburghausen und Gotha aus der Ernestinischen Linie des Hauses Wettin (Sachsen) und seiner Gattin Sophie Gräfin Waldeck. Stand ab 1718 in kaiserlichem Militärdienst (1732 Feldmarschall-Leutnant; Günstling des Prinzen Eugen und Karls VI.). Er war zuerst in Italien und 1734 am Rhein gegen Frankreich eingesetzt und arbeitete 1735-1737 einen Reformplan für die "Militärgrenze" gegen die Türken in Ungarn und Slawonien aus. Obwohl er 1737-1739 im Türkenkrieg wenig erfolgreich war, wurde er 1741 Feldmarschall und führte 1743-1749 als "Militärdirektor" die Reform der Militärgrenze mit großer Strenge durch. Er blieb in Wien ansässig, mietete 1749-1755 von Maria Theresia, geborene Rofrano, verwitwete Gräfin Kinsky, deren Palais in der Josefstadt (nachmals Auerspergpalais), wo seine von Giuseppe Bonno geleitete Kapelle Konzerte veranstaltete; 1751-1761 stand der Komponist Carl Ditters von Dittersdorf in seinen Diensten. Das ihm bei der Heirat (1738) übereignete Schloss Schlosshof (Niederösterreich) verkaufte er 1755 an Franz I. 1757 wurde er Oberbefehlshaber der gegen Preußen aufgebotenen Reichsarmee, jedoch nach der Niederlage bei Roßbach (5. November 1757) des Kommandos enthoben. 1755-1770 besaß er ein Palais (1, Schenkenstraße 8, Bankgasse 12, Löwelstraße 12; nachmals Palmpalais). 1761 löste er seine Kapelle auf und verließ Wien. Nach seiner Übersiedlung nach Hildburghausen führte er 1780-1784 die Vormundschaft für seinen Neffen und Thronfolger.

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt ab 1856
  • Günther E. Rothenberg: Die österreichische Militärgrenze in Kroatien 1552-1881. Wien: Herold 1970, S. 92 ff., S. 100 ff., S. 107
  • Nikolaus von Preradovic: Des Kaisers Grenzer. 300 Jahre Türkenabwehr. Wien: Molden 1970, S. 78 f., S. 82 f., S. 99 f., S. 123 ff., S. 129 f.
  • Alfred von Arneth: Geschichte Maria Theresias. Band 5: Maria Theresia und der siebenjährige Krieg. Wien: Braumüller 1875, S. 217 f., S. 220, S. 230, S. 245 ff., S. 361 f.
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 123
  • Richard Perger: Die Haus- und Grundstückskäufe des Prinzen Eugen in Wien. In: Wiener Geschichtsblätter 41 (1986), S. 41 ff.