Walter Edmund Ott

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Walter Edmund Ott
Daten zur Person
Personenname Ott, Walter Edmund
Abweichende Namensform
Titel Dr. med.
Geschlecht männlich
PageID 56348
GND
Wikidata
Geburtsdatum 15. März 1906
Geburtsort Wien
Sterbedatum 19. Dezember 1962
Sterbeort
Beruf Arzt, Politiker
Parteizugehörigkeit Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
Ereignis Zweiter Weltkrieg
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage-NG
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Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Walter Edmund Ott.jpg
Bildunterschrift Walter Edmund Ott

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Blutorden (Nr. 2145)


  • Mitglied der NSDAP (Nr. 116.961) (01.01.1930)
  • Sekundararzt Kaiser-Franz-Josef-Spital (1930 bis 1934)
  • Mitglied der SA (Mitglied Nr. 46.085) (1931)
  • Stellvertretender Gruppenarzt SA-Gruppe Österreich (1931)
  • SS-Abschnittsarzt VIII (Geschäftsführender Standartenarzt) (1932)
  • SS-Untersturmführer (1932)
  • Angehöriger 11. SS-Standarte )
  • SS-Hauptsturmführer (1933)
  • Abteilungsleiter SS Rasse- und Siedlungs-Hauptamt, Berlin (1937 bis 1938)
  • Beförderung zum SS-Sturmbannführer (04.1937)
  • Schiffsarzt )
  • Universitäts-Sängerschaft „Ghibellinen“ (bis 1938)
  • NS-Altherrenschaft „Ulrich von Hutten“ (bis 1938)
  • Verein „Lebensborn“ )
  • Adjutant von Sozialminister Hugo Jury (1938)
  • SS-Obersturmbannführer SS-Oberabschnitt Donau (07.1938)
  • Volksgesundheitsamt im Ministerium für innere und kulturelle Angelegenheiten (1938 bis 1940)
  • Deutsches Rotes Kreuz Landesführer (Deutsches Rotes Kreuz Generalhauptführer) (1938 bis 1945)
  • SS-Führung im Hauptamt (1939)
  • Ratsherr (NS-Zeit) (11.05.1939 bis 16.03.1945)
  • Beirat: Gesundheitswesen und Volkspflege (1939 bis 1945)
  • Betriebsarzt, Leiter eines medizinisch-physiologischen Labors, Pharma-Vertreter (1945)
  • Gründung Nationalsozialistischer Deutscher Ärztebund )

Walter Edmund Ott, * 15. März 1906 Wien, † 19. Dezember 1962, Arzt, Politiker.

Biografie

Walter Edmund Ott wurde am 15. März 1906 als Sohn eines Oberprokuristen/Bankdirektors in Wien geboren. Er war verheiratet. Zunächst dem römisch-katholischen Glauben zugewandt, trat er nach 1938 aus der Kirche aus und galt dann laut nationalsozialistischer Diktion als "gottgläubig". Ott studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte am 3. April 1930 (Dr. med.). Von 1930 bis 1934 arbeitete er als Sekundararzt im Kaiser-Franz-Josef-Spital.

Wegen seiner Teilnahme am Juliputsch 1934 wurde er am 12. Jänner 1935 vom Militärgericht zu lebenslänglichem Kerker verurteilt, jedoch am 24. Juli 1936 amnestiert. 1936 floh Ott nach Deutschland und besuchte von 1936 bis 1937 einen Kurs für "Rassenhygiene und Erbbiologie" im Reichsinnenministerium in Berlin. In den Folgejahren (1937/1938) wurde er Abteilungsleiter im SS "Rasse- und Siedlungs-Hauptamt" in Berlin und wurde im April 1937 zum SS-Sturmbannführer befördert.

Er nahm am Zweiten Weltkrieg teil, wurde jedoch bis Juli 1940 unabkömmlich gestellt und ins Offizierskorps der Luftwaffe – Sanitätsoffizier (Sizilien, Nordafrika, Frankreich) aufgenommen. Von 1942 bis 1945 war er im Luftwaffenlazarett Wien, zuletzt als Oberarzt der Reserve der Waffen-SS.

Vom 11. Mai 1939 bis zum 16. März 1945 war er Ratsherr.

Nach 1945 ist Ott aus Wien geflüchtet und hatte nach Kriegsgefangenschaft seinen Wohnsitz in Deutschland. Das Volksgericht Wien leitete eine Voruntersuchung wegen der Paragrafen 10 und 11 Verbotsgesetz ein. Diese wurde am 12. Juli 1948 abgebrochen, da der Beschuldigte "flüchtig" geworden sei. Die Untersuchung wurde jedoch fortgesetzt (Vg 8e Vr 242/1955) und am 18. Mai 1957 eingestellt.

Nach 1945 war Ott als Betriebsarzt und Leiter eines medizinisch-physiologischen Labors sowie als Pharma-Vertreter tätig. Ab 1953 war er praktischer Arzt (1957 mit Kassenvertrag) in Hannover.

Siehe auch: Ratsherren (NS-Zeit) (mit Auflistung aller Ratsherren)

Quellen

Literatur

  • Maren Seliger: Scheinparlamentarismus im Führerstaat. "Gemeindevertretung" im Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Funktionen und politische Profile Wiener Räte und Ratsherren 1934–1945 im Vergleich. Wien [u.a.]: Lit-Verlag 2010, S. 849 f.

Weblinks