Wachsfiguren

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 25.08.2014 durch WIEN1.lanm09bur

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(Wachsfigurenkabinette). Sammlungen von Wachsfiguren gab es in Wien bereits ab dem Ende des 18. Jahrhunderts. Im September 1787 eröffnete Joseph Sanguinetto im Haus Conskriptionsnummer 1151 (1, Kohlmarkt 9) erstmals ein Wachsfigurenkabinett (bis Jänner 1788); es erhielt bald Konkurrenz, als der kaiserlich-königliche Hofstatuar J. C. Graf Deym von Strzitetz (Pseudonym Müller) seine Sammlung am Stock-im-Eisen-Platz (Conskriptionsnummer 610; später Nummer 7, heute Teil von Nummer 4), ab 1796 jedoch am Kohlmarkt zeigte; 1797 ließ er sich für die "Müllersche Kunstgalerie" vom Hofarchitekten Johann Amann ein neues Gebäude errichten (1, Rotenturmstraße 26; Müllersches Gebäude). Deym erkannte die Notwendigkeit der Aktualisierung, zeigte beispielsweise 1790 Joseph II. auf dem Totenbett und ließ 1791 Mozart die (verschollene) Totenmaske abnehmen. In der Himmelpfortgasse errichtete er ein Mausoleum, in dem man Feldmarschall Loudon bewundern konnte. Deyms Sammlung wurde Anfang des 19. Jahrhunderts verkauft.

In den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts wird die Wachs- und Gipsfigurensammlung des Parisers Lebourgue in der Spiegelgasse erwähnt, 1791 ein Wachsfigurenkabinett des Ehepaars Bellini beim "Schwarzen Elefanten" am Graben und im Haus "Allwo der Esel in der Wiege liegt" (1, Kärntner Straße 21), außerdem gab es ein Wachsfigurenkabinett im Hagenmüllerschen Haus (1, Kohlmarkt 16) und 1813 jenes von Graf Dubsky auf der Freyung, wo er Wachsfiguren von Haydn, Kant und prominenten Burgschauspielern (insgesamt rund 100 Figuren) ausstellte (er übersiedelte 1821 in die Jägerzeile, später in den Prater).

Franz Weiß besaß ein Wachsfigurenkabinett, das an Sebastian von Schwanenfeld kam, der 1832 Weiß' Witwe geheiratet hatte. Schon 1809 zeigte dieser im Praterlokal "Zum eisernen Mann" 70 Figuren aus dem Besitz von Weiß, 1834 eine repräsentative Auswahl aus dem Erbe. Bis 1841 erweiterte er die Sammlung auf 140 lebensgroße Figuren.

Präuschers Panoptikum, Josephinum

Literatur

Hans Pemmer: Wiener Wachsfigurenkabinette. In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich 39 (1968), Heft 1/3, S. 13 ff.