Die Bundesverfassung sieht seit der Verfassung 1920 die Volksabstimmung und das Volksbegehren als Instrumente der direkten Demokratie vor.
Auch die Wiener Stadtverfassung sieht die Möglichkeit der Volksabstimmung vor; der Gemeinderat kann beschließen, ihm zur Entscheidung vorliegende Angelegenheiten (ausgenommen unter anderem Wahlen der Organe der Gemeinde, Gemeindeabgaben, Entgelte, Personal- und behördliche Angelegenheiten) durch eine Abstimmung der wahlberechtigten Gemeindemitglieder entscheiden zu lassen. Volksbefragung.
Erste Republik
- Kurt Schuschnigg plante für den 13. März 1938 eine Volksabstimmung über die weitere Selbständigkeit Österreichs, der Hitler durch den Einmarsch in Österreich zuvorkam.
Nationalsozialismus
- Am 10. April 1938 erfolgte die nationalsozialistische Volksabstimmung, die den am 13. März 1938 proklamierten "Anschluss" an das Deutsche Reich nachträglich "legalisierte".
Zweite Republik
- 5. November 1978: Inbetriebnahme des Atomkraftwerks Zwentendorf: (Ja 49,53%, Nein 50,47%; in Wien: Ja 404.808 [55,44%], Nein 325.379 [44,56%] bei einer Wahlbeteiligung von 63,75 %]).
- 12. Juni 1994 (Beitritt Österreichs zur Europäischen Union): In Wien Wahlbeteiligung 1,133.694 (71,49 %), Ja 529.384 (65,8 %), Nein 274.721 (34,1 %).
Literatur
Ad Erste Republik:
- Isabella Ackerl: Die Propaganda der Vaterländischen Front für die geplante Volksbefragung vom 13.03.1938. In: Wien 1938. [Hg.und für den Inhalt verantwortlich Felix Czeike.] Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 2), S. 18 ff.
Ad Nationalsozialismus:
- Gerhard Botz: Das Ergebnis der "Volksabstimmung" vom 10.04.1938. in: Wien 1938. [Hg.und für den Inhalt verantwortlich Felix Czeike.] Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 2), S. 95 ff.
- Bernhard Denscher: Nationalsozialistische Propaganda zur "Volksabstimmung" am 10.04. 1938. In: Wien 1938. [Hg.und für den Inhalt verantwortlich Felix Czeike.] Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 2), S. 89 ff.