Verlag Franz Deuticke

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Verlag
Datum von 1878
Datum bis 2003
Benannt nach Franz Deuticke
Prominente Personen
PageID 69957
GND 2049492-0
WikidataID
Objektbezug Verlagsgeschichte
Quelle Murray G. Hall: Österr. Verlagsgeschichte
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Recherche
Letzte Änderung am 17.08.2021 durch WIEN1.lanm09mer
  • 1., Helferstorferstraße 4

Frühere Adressierung
  • Toeplitz & Deuticke (1878, bis: 1887)
  • Franz Deuticke, Leipzig und Wien (1887, bis: 1944)
  • Franz Deuticke, Wien (1945, bis: 2019)

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48° 12' 44.08" N, 16° 21' 53.01" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Franz Deuticke kam nach absolvierte Buchhandelslehre 1871 nach Wien und war bei Feasy & Frick angestellt. Am 1. April 1878 erwarb Franz Deuticke gemeinsam mit Stanislaus Töplitz eine 1863 von Karl Czermak gegründete Buch- und Antiquaritätshandlung, die sie unter dem Namen Toeplitz & Deuticke führten. 1886 wurde Franz Deuticke Alleininhaber dieser Firma, die fortan unter seinem Namen firmierte.

Von Beginn an bis nach dem Ende des Ersten Weltkriegs lag der Schwerpunkt auf der Herausgabe wissenschaftlicher Publikationen, speziell aus dem Bereich der Medizin. Darüber hinaus verlegte Deuticke aber auch Werke aus dem Bereich der Technik, Sozial-und Wirtschaftswissenschaften und Staatswissenschaften. Bücher von Karl Renner oder Hans Kelsen erschienen ebenso bei Deuticke wie die Schriften von Sigmund Freud. Noch vor 1900 hatte sich der Verlag zudem auf die Herausgabe von Schulbüchern spezialisiert. 1919 umfasste das Verzeichnis der von Deuticke verlegten Werke mehr als 1.500 Titel.

Nach dem Tod des Verlagsgründers übernahm dessen Sohn Hans Deuticke (1887–1953) die Leitung des Unternehmens und baute es zu einem der führenden österreichischen Schulbuchverlage aus. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden im April 1938 große Teile der Bestände des Verlags vernichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg schloss sich Deuticke mit fünf weiteren Verlagen zur "Arbeitsgemeinschaft österreichischer Schulbuchverleger" zusammen. Nachdem 1953 Hans Deuticke verstorben war, übernahm sein Neffe Werner Riehl ab 1954 die Führung des Verlags. 1961 wurde ihm von der Eigentümerin Karoline Deuticke die alleinige Geschäftsführung übertragen. Das Unternehmen wurde 1980 eine Tochterfirma des Österreichischen Bundesverlags. 2003 wurde der Deuticke Verlag an die Ernst Klett GmbH verkauft, 2004 wurde er von der Paul Zsolnay Verlag Ges.m.b.H. erworben. Die Marke Deuticke wurde bis 2019 weitergeführt.


Literatur