Ulrich Perman der Jüngere
Perman Ulrich der Jüngere (Edler 1470), * ? Wien, † vor 22. März 1486, Kaufmann, erste Gattin (1464) Barbara, zweite Gattin (nach 1478) Margarete Kienberger, Witwe von Konrad Hölzler dem Älteren (zweite Ehe 1488 mit Christoph von Topel; † 1503), Sohn von Ulrich Perman dem Älteren (aus zweiter Ehe). Ist in Wien ab 1444 urkundlich nachweisbar. Simon Pötel nahm seinen Stiefsohn 1459 in seine Handelsgesellschaft auf, deren Beziehungen bis Ungarn und Venedig reichten. Im Bürgerkrieg 1462/1463 konnten Pötel und Perman, die als Anhänger Friedrichs III. mit Verfolgung rechnen mussten, nach Wiener Neustadt entkommen, erlitten jedoch an ihrem Vermögen schwere Einbußen und erhielten deshalb (nachdem Wien 1464 wieder kaiserlich geworden war) von der Stadt hohe Entschädigungen. Nach Pötels Tod wurde Perman sein Haupterbe (unter anderem die Handelsgesellschaft sowie Häuserkomplex am Hohen Markt und Schloss Ebreichsdorf). Permans Agentur in Venedig war 1482-1484 in die Finanzierung der in Rom weilenden Delegation eingeschaltet, die die Heiligsprechung Leopolds III. betrieb. Während der Belagerung Wiens durch Matthias Corvinus zählte Perman zu dessen heimlichen Sympathisanten und war an den Kapitulationsverhandlungen (1485) beteiligt. Sein Wappen trägt im Schild einen Bären, der aus dem Helm wächst.
Literatur
- Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396 – 1526. Wien: Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18), S. 168
- Richard Perger: Simon Pötel und seine Handelsgesellschaft. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 40 (1984), S. 7 ff., besonders 74 ff.
- Richard Perger: Thomas List, ein Wegbereiter der Heiligsprechung St. Leopolds. In: Jahrbuch Stift Klosterneuburg, Neue Folge 13 (1985), S. 7 ff., besonders 12 ff.