Udo Jesionek

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Daten zur Person
Personenname Jesionek, Udo
Abweichende Namensform
Titel Hon.-Prof., Dr.iur.
Geschlecht männlich
PageID 37785
GND 124537472
Wikidata Q2473215
Geburtsdatum 19. November 1937
Geburtsort Berlin
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Jurist, Richter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 30.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Präsident des Jugendgerichtshofes Wien (01.01.1982 bis 31.12.2002)
  • Präsident der Österreichischen Richtervereinigung (1974 bis 1984)
  • Vizepräsident des Straflandesgerichts Wien (1973 bis 1984)
  • Vorsitzender der Zivildienstkommission (1987 bis 1995)
  • Stellvertretender Obmann des Vereins für Bewährungshilfe und Soziale Arbeit (1979 bis 1999)
  • Präsident der Verbrechenshilfeorganisation "Weisser Ring" (1978)
  • Präsident des Österreichischen Gustav-Adolf-Vereins (1980 bis 2011)

  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
  • Hans-Czermak-Sonderpreis (Verleihung: 1993)
  • Silbernes Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich (Verleihung: 2001)
  • Goldener Löwe des Lions Clubs Wien (Verleihung: 2010)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2008)
  • Goldenes Doktordiplom der Universität Wien (Verleihung: 2011)


Udo Jesionek, * 19. November 1937 Berlin, Jurist, Richter, Beamter.

Biografie

Udo Jesionek wuchs in Berlin und Budweis auf, bevor die Familie 1945 nach Österreich flüchtete. Er besuchte die Volks- und Untermittelschule und absolvierte anschließend eine Werkzeugmacherlehre bei der Firma Gräf & Stift, die er 1955 mit der Facharbeiterprüfung beendete. Nach der Externistenreifeprüfung 1957 begann er an der Wiener Universität zuerst ein Studium der Staatswissenschaften, dann wechselte er zu den Rechtswissenschaften. Im Mai 1962 promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften.

Nach einigen Monaten Gerichtspraxis wurde Jesionek im Juli 1962 Richteramtsanwärter, 1965 legte er die Richteramtsprüfung mit ausgezeichnetem Erfolg ab. In weiterer Folge wirkte er als Richter bei verschiedenen Bezirksgerichten in Niederösterreich, beim Strafbezirksgericht und beim Landesgericht für Strafsachen Wien, wo er 1973 zum Vizepräsidenten avancierte. Mit Jänner 1982 wurde er zum Präsidenten des Jugendgerichtshofes Wien ernannt; er verblieb in dieser Funktion bis zu seiner Ruhestandsversetzung zum Jahresende 2002.

Daneben ist Jesionek seit 1981 als Universitätslektor tätig; im Juli 1990 wurde er zum Honorarprofessor für Jugendstrafrecht und Strafvollzug an der Johannes-Kepler-Universität Linz ernannt. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen, insbesondere auf dem Gebiet Jugendstraf- und Jugendwohlfahrtsrecht, der Kriminologie, Viktimologie und des Strafprozessrechts.

Außerdem wirkte der Jurist von 1970 bis 1984 als Vorsitzender der Bundessektion Richter und Staatsanwälte der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst und von 1974 bis 1983 als Präsident der Vereinigung der österreichischen Richter. 1975 bis 1984 war er stellvertretender Vorsitzender der Zivildienstkommission, 1987 bis 1995 Mitglied beziehungsweise Vorsitzender der Kommission zur Wahrung des Rundfunkgesetzes. Von 1979 bis 1999 fungierte er als stellvertretender Obmann des Vereins für Bewährungshilfe und Soziale Arbeit.

Nach seiner Pensionierung engagierte beziehungsweise engagiert sich Jesionek bei zahlreichen juristischen, sozialen und kirchlichen Organisationen, unter anderem als Präsident der Verbrechenshilfeorganisation "Weisser Ring", als Vorsitzender des Vollzugsbeirates beim Bundesministerium für Justiz, als ständiges Mitglied der Österreichischen Juristenkommission und Vorstandsmitglied des Österreichischen Juristentages, als Mitglied des Kuratoriums des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, als Mitglied der Kommission der Unabhängigen Opferschutzanwaltschaft oder als Präsident des Österreichischen Gustav-Adolf-Vereins. Er ist Ehrenmitglied mehrerer wohltätiger Organisationen und Träger zahlreicher Auszeichnungen.

Quellen

Literatur

  • Reinhard Moos u. a. [Hg.]: Festschrift für Udo Jesionek zum 65. Geburtstag. Wien / Graz: NWV – Neuer Wissenschaftlicher Verlag 2002

Weblinks