Tom Richard Dreger

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Dreger, Tom Richard von
Abweichende Namensform Dreger, Thomas Richard von
Titel
Geschlecht männlich
PageID 9267
GND 130142522
Wikidata Q2440264
Geburtsdatum 2. Oktober 1868
Geburtsort Brünn, Mähren
Sterbedatum 29. Juli 1948
Sterbeort Wien
Beruf Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 2. August 1948
Friedhof Neustifter Friedhof
Grabstelle Gruppe N, Reihe 7, Nummer 79
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Tom (Thomas) Richard von Dreger, * 2. Oktober 1868 Brünn, Mähren (Brno, Tschechische Republik), † 29. Juli 1948 Wien (Friedhof Neustift am Walde), Maler.

Biographie

Tom von Dreger wurde als Sohn eines damaligen österreichischen Majors, Gottfried von Dreger, wie seiner Frau, einer Engländerin, geb. Marie Esquire de Greaves, geboren. Mit neun Jahren besuchte er die ungarische Schule in Debrezin, wo sein Vater als Oberstleutnant des 39. Infanterieregiments Molinari in Garnison diente. 1878 wechselte er an die kroatische Schule in Altgradiska bei Brod, damals Slawonien. In seinem zehnten Lebensjahr übersiedelten die Eltern wegen des Rheumatismus der Mutter nach Baden, wo er zum ersten Mal Schüler einer deutschsprachigen Volksschule wurde. In Folge besuchte Dreger das Realgymnasium Baden, war nach eigenen Angaben ein sehr schlechter Schüler, was durch den jähzornigen, aufbrausenden Vater noch befördert wurde, der ihn allerdings in seiner künstlerischen Laufbahn zu unterstützen verstand und zeitweise als sein Manager wirkte.

Prof. Griepenkerl, der Leiter der allgemeinen Malschule der Akademie der bildenden Künste Wien, war von seinen Zeichnungen angetan. Dreger konnte dreieinhalb Jahre die Malschule bei Sigmund L’Allement besuchen. Prof. Heinrich von Angeli lobte das Talent des jungen Mannes. Dessen älteste Schwester, Mme. Thérèse (Allesch), bekannte Miedermacherin in Wien, ließ sich von ihm malen. Ihre Tochter Henriette wurde später seine Frau. Das Miederatelier wurde zum Malatelier umfunktioniert.

Nach sieben Jahren Studium an der Académie Julien in Paris folgten sieben Jahre Landleben im neuen Haus in Diód bei Tövis, die vom Anbau des eigenen Gemüses, einer streng vegetarischen Lebensweise, Landarbeit, Pflügen, Mähen, Melken und der Behandlung Kranker „nach der Naturheilmethode mittels Anwendung der vier Elemente“ geprägt waren. Ab 1906 lebte Dreger dann in Wien.

Es kam zur Begegnung, die Dregers berufliche Laufbahn als Porträtmaler prägen sollte: "Im Jahre 1913, im Frühjahr, empfing mich Se. Majestät Kaiser Franz Joseph im Hausrock in der großen Galerie des Schlosses Schönbrunn". Dreger malte in Folge mehrere Mitglieder des Kaiserhauses. Arbeitsreisen als Porträtist führten ihn nach Deutschland, Holland und Amerika. Dreger fertigte nicht nur Porträts von Mitgliedern des Kaiserhauses und privaten Auftraggebern, sondern auch von kirchlichen Würdenträgern und Politikern, darunter Seipel (1925), Dollfuß (1934), Schuschnigg und Gattin (1934), sowie Mussolini.

1897 waren Werke Dregers auf der Großen Berliner Kunstausstellung und 1903 auf der 38. Jahresausstellung im Künstlerhaus in Wien zu sehen. 1931 veranstaltete der Österreichische Künstlerbund im Josefstöckl im Augarten eine retrospektive Ausstellung aus den Jahren 1888 bis 1931, wo sein Entwicklungsgang als Künstler durch hundert Werke gezeigt wurde.

Quellen

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Tusch 1974-1980
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953-1962 († 30. Juli)
  • Hermann A. Ludwig Degener: Wer ist wer. Unsere Zeitgenossen. Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Berlin-Grunewald: Arani-Verlag 1937
  • Kunst des 19. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 19. Jahrhunderts Wien. Band 1 (A – E). Wien: Brandstätter 1992, S. 205 f.
  • Dreger, Tom von: Gemälde-Ausstellung. Militär-Kasino / Tom von Dreger. Wien: "Industrie", [1918].
  • Dreger, Tom R. von: Wie ich sehen gelernt / Tom Richard (von) Dreger . Wien: A. Holzhausen, 1946 .

Weblinks