Theodor Althet Strattmann

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Daten zur Person
Personenname Strattmann, Theodor Althet
Abweichende Namensform Stratman Theodor Althet; Straetman Theodor Althet
Titel Graf
Geschlecht männlich
PageID 19422
GND 119316900
Wikidata Q7781639
Geburtsdatum 1637
Geburtsort Kleve, Nordrhein-Westfalen
Sterbedatum 25. Oktober 1693
Sterbeort Wien
Beruf Jurist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 2.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof Dominikanerkirche
Grabstelle
  • 1., Bankgasse 6 (Wohnadresse)
  • 1., Schenkenstraße 3 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Strattmann (eigentlich Stratman oder Straetman) Theodor Althet (nicht Athlet) Graf, * 1637 Kleve, Nordrhein- Westfalen, † 25. Oktober 1693 Wien (Dominikanerkirche), erste Gattin (1661) Maria Mechtild Moliaert van Ziericksee († 1684), zweite Gattin (1691) Margarete Gräfin Abensperg-Traun, verwitwete Gräfin Bouquoy († 1706), Sohn des Henrik Straetman (Abkömmling einer holländischen Bauernfamilie, Hofrichter in Kleve) und dessen Gattin Gisberta van Fanevelt. Studierte Jus (Lizenziat der Rechte), trat in brandenburgische Dienste und wurde dann Hofrat und Vizekanzler des Pfalzgrafen von Neuburg in Düsseldorf. 1673 vermittelte er den Sonderfrieden zwischen Frankreich und Brandenburg, 1676 die Heirat Leopolds I. mit Eleonore von Pfalz-Neuburg; 1678/1679 nahm er als kaiserlichen Gesandter an den Friedensverhandlungen in Nymwegen beziehungsweise 1681 am Regensburger Reichstag teil. 1683-1693 war er kaiserlicher Hofkanzler in Wien (maßgebliche Mitwirkung an der habsburgischen Großmachtpolitik). Strattmann kaufte 1689-1692 drei Häuser auf dem Areal 1, Bankgasse 6, Schenkenstraße 3, und ließ an ihrer Stelle ab 1692 nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach ein Palais errichten (das erst nach seinem Tod vollendet werden konnte; Teil der heutigen Ungarischen Botschaft). Den Edelsitz Neuwaldegg (17), den seine zweite Gattin 1691 in die Ehe eingebracht hatte, ließ er (ebenfalls nach Fischers Entwurf) in ein Barockschloss umbauen (Vollendung erst 1697). Strattmann besaß zahlreiche Herrschaften außerhalb Wiens, unter anderem Peuerbach (Oberösterreich; ab 1684) und Orth an der Donau (Niederösterreich; ab 1686). Seine Söhne Heinrich (Reichshofrat, Diplomat, † 1707), Franz Anton (Offizier, † 1718) und Gerhard Wilhelm († 1726) verstarben ohne männlichen Nachkommen; das Erbe kam an ihre Schwester Eleonore, Witwe des 1703 verstorbenen Adam Graf Batthyány († 1741) und an Prinz Eugen von Savoyen (ihre Kinder nahmen den Namen Batthyány-Strattmann an).

Literatur

  • Register zu den Nachträgen in Wurzbachs "Biographischem Lexikon des Kaiserthums Österreich". Wien 1923
  • Otto Titan von Hefner [Hg.]: J. Siebmacher's großes Wappenbuch. Band 4/4/2: Niederösterreichischer Adel. S-Z. Nürnberg: Bauer & Raspe 1918, S. 256
  • Paul-Rene Zander ter Maat: Zur Genealogie der Grafen Straetman. In: Adler. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik 3 (1955), Heft 15, S. 228 ff.
  • Richard Perger, Gottfried Mraz, Lajos Gecsenyi: Das ungarische Palais in Wien. Die Botschaft der Republik Ungarn. Györ: Széchenyi 1994, S. 19 ff.
  • Max Braubach: Geschichte und Abenteuer. Gestalten um den Prinzen Eugen. München: Bruckmann 1950, S. 114 ff.