Wollzeile 12

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Schulerstraße 7, Mädelspergerhof, um 1907
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1440
Datum bis
Andere Bezeichnung Lebzelterhaus
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Familie Mädelsperger
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 21123
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 20.08.2021 durch WIEN1.lanmuswid
Bildname HMW 033262.jpg
Bildunterschrift Schulerstraße 7, Mädelspergerhof, um 1907
  • 1., Wollzeile 12
  • 1., Schulerstraße 7
  • Nr.: 822 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 863 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 915 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


Mädelspergerhof (auch Lebzelterhof; 1., Wollzeile 12, Schulerstraße 7; Konskriptionsnummer 863), Durchhaus.

Die älteste urkundliche Erwähnung eines Hauses auf diesem Grundstück stammt aus dem Jahr 1440. Fünf Jahre später erwarben es Ulrich Gundloch der Jüngere und seine Schwester Kristein. Als Ulrich Gundloch seinen Hausanteil 1454 verkaufte, versuchte sein Schwager den Verkauf anzufechten. Wie der Streit ausgetragen wurde, ist nicht bekannt, der Verkauf wurde aber nicht rückgängig gemacht. Ab 1479 gehörte das Haus wieder nur mehr einem Besitzer. 1513 kam es in das Eigentum des Ratsherrn Hans Hutstocker und seiner Gattin Barbara, die es von ihrem ersten Gatten geerbt hatte. Nach dem Tod Hans Hutstockers und seiner Frau erbten deren Söhne, der Ratsherr Wolfgang Hutstocker und der spätere Bürgermeister Sebastian Hutstocker das Haus, wodurch es bis 1622 abermals besitzrechtlich geteilt wurde.

1., Wollzeile 12, um 1940

Ab 1637 war das Haus im Besitz des kaiserlichen Dieners Elias Mädelsperger und seiner Frau Susanne, von welchen sich der Hausname "Mädelspergerhof" ableitet. 1715 kam der Hof in den Besitz von Karl Wolfgang von Lebzelten (deshalb auch "Lebzelterhaus"), dessen Familie es bis 1797 gehörte.

1797 kaufte es der Regierungsrat und Großhändler Adam Adalbert Edler von Henikstein (Adam Adalbert Hönig), der es 1810 bis 1812 umbauen beziehungsweise neu errichten ließ. Im Hof befand sich ein Empirebrunnen mit der Portraitbüste des Erbauers. Unter seinen vielen Erben befand sich sein Sohn Joseph Ritter von Henikstein. Ab 1929 kaufte die Firma "Berndorfer Metallwarenfabrik Arthur Krupp Aktiengesellschaft" nach und nach die einzelnen Besitzanteile, bis 1933 das ganze Haus in deren Eigentum übergegangen war. Noch im selben Jahr wurde das Gebäude an die "Innerstädtische Realitäten Aktiengesellschaft" in Vaduz verkauft.

Im ersten Stockwerk des hinteren Traktes befanden sich die Verkaufs- und Ausstellungsräume der Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung Schallehn & Wollbrück.

Am 5. November 1944 erlitt das Haus einen schweren Bombenschaden, wodurch es auf einer Länge von drei Fensterachsen einstürzte. Im April 1945 richtete ein Artillerietreffer weiteren Schaden an. 1947 (laut Czeike [ Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien ] 1949/1950) musste daher der an der Wollzeile liegende Trakt des Hauses neu errichtet werden.


Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung Schallehn & Wollbrück

Quellen

Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Mädelspergerhof

Literatur

  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 196
  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 131
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 635
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 389
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 525-529