Sachsen-Coburg-Gotha

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Daten zum Eintrag
Datum von 1675
Datum bis
Objektbezug Sachsen, Coburgpalais
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 24.11.2022 durch WIEN1.lanm08uns

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Sachsen-Coburg-Gotha (eigentlich Sachsen-Coburg und Gotha), Zweig der Ernestinischen Linie des Hauses Wettin (Sachsen), begründet 1675.

Mit den Brüdern Ernst I. (1784-1844), Ferdinand I. (1785-1851) und Leopold I. (1790-1865) wurden die Verbindungen zu europäischen Königsthronen eingeleitet: Leopold I. wurde 1831 König von Belgien, Albert (ein Sohn Ernsts I.) heiratete 1840 Viktoria, Königin von England, Ferdinand II. (ein Sohn Ferdinands I.) 1836 Königin Maria von Portugal; ein Enkel Ferdinands I. beziehungsweise Sohn Augusts I., Ferdinand III., wurde 1887 Fürst und 1908 König von Bulgarien.

In Österreich ansässig wurde das Haus Sachsen-Coburg-Gotha mit Ernst I., der 1823 die Greinburg in Grein an der Donau (Oberösterreich; noch heute im Besitz der Nachkommen, in Stiftung umgewandelt, sehenswertes Familienmuseum) erwarb, und seinem Bruder Ferdinand I., österreichischer Feldmarschalleutnant, vermählt (1816) mit der vermögenden Tochter von Franz Josef Fürst Koháry, Antonie (Bauherr und Eigentümer des 1843-1847 errichteten Coburgpalais); das Palais kam auf dem Erbweg an seinen Sohn August I. (1818-1881), der 1843 Klementine, die Tochter des "Bürgerkönigs" Louis Philippe von Frankreich ehelichte.

Von Augusts I. Söhnen war Philipp (1844-1921) ab 1875 mit seiner Cousine Luise (Enkelin Leopolds I. und Schwester von Stephanie, Gattin des österreichischen Kronprinzen Rudolf) vermählt, die durch ihre Liebesaffäre mit dem kroatischen Oberleutnant Géza von Mattačič einen Gesellschaftsskandal entfesselte (Scheidung 1906); er erbte das Coburgpalais und war 1889 unmittelbarer Zeuge des Dramas von Mayerling. Erbe des Palais wurde Philipps Großneffe (Enkel seines Bruders August II.) Philipp Josias (* 1901, Gattin [1944] Sarah Aurelia Halász). Durch Schenkung (1965) wurde Sarah Aurelia Alleineigentümerin; sie veräußerte das Palais 1978 an Hans und Irene Scholl, behielt sich aber das Wohnrecht für sich und ihren Gatten vor. 1984 kam das Palais an Hans Scholl allein, 1990 durch Kauf an die "Palais Coburg-Liegenschaftsverwaltung AG".

Literatur

  • Haus Coburg in Wien. In: Alt-Wien 7 (1898), S. 117 ff., 145 ff., 166 ff.
  • Gerd Holler: Louise von Sachsen-Coburg - ihr Kampf um Liebe und Glück. Wien: Amalthea 1991
  • Clodt Dankwart von Pezold: Schloß Greinburg - die Coburger Zimmer. Bozen: Athesia 1987