Rudolf Schürer von Waldheim

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Rudolf Schürer von Waldheim
Daten zur Person
Personenname Schürer von Waldheim, Rudolf
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 29704
GND 132432978
Wikidata Q94693131
Geburtsdatum 12. Dezember 1832
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 2. Jänner 1890
Sterbeort Abbazia, Istrien (Opatija, Kroatien)
Beruf Verleger, Druckereibesitzer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Rudolf Schürer von Waldheim.jpg
Bildunterschrift Rudolf Schürer von Waldheim

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Rudolf Schürer von Waldheim, * 12. Dezember 1832 Wien, † 2. Jänner 1890 Abbazia, Istrien (Opatija, Kroatien), Verleger, Druckereibesitzer, Sohn des Karl Schürer von Waldheim.

Er wurde zwar in der Hof- und Staatsdruckerei (Abteilung Holzschnitt) ausgebildet (Lehrling 1844-1849), trat dann jedoch auf Wunsch des Vaters in die Postverwaltung ein (Aufstieg bis zum Leiter der Rechnungskanzlei der niederösterreichischen Postdirektion). Nachdem er 1855 mit Friedrich Wilhelm Bader eine xylographische Anstalt in Wien gegründet hatte und selbst einen Verlag, quittierte er 1856 den Staatsdienst. Zur Auslastung des xylographischen Betriebs gab er einige illustrierte Periodika heraus, darunter die von Karl Sitter 1857 begründete humoristisch-satirische Wochenzeitschrift "Der Figaro", die ab 1885 von Ludwig Anzengruber geleitet wurde und bis 1919 erschien; die übrigen ("Mußestunden" [ab 1859], "Waldheim's Illustrirte Zeitung" [ab 1862] und "Waldheim's Illustrirte Blätter" [ab 1864]) mussten bald wieder eingestellt werden, weil sie der deutschen Konkurrenz nicht standhalten konnten und außerdem durch die österreichischen Zeitungsstempel behindert wurden. Als 1863 der Architekt Ludwig Förster starb, kaufte Schürer von Waldheim 1864/1865 dessen Druckerei und Verlag (Weiterführung als "Waldheims artistische Anstalt"), in der auch weiterhin Försters "Allgemeine Bauzeitung mit Abbildungen" und die "Zeitschrift des oesterreichischen Ingenieur- und Architektenvereins" erschienen, später auch die von Schürer von Waldheim mitbegründeten "Blätter für Kunstgewerbe".

Für die Herstellung seiner großen Palette an hochwertigen Druckerzeugnissen (Werke zu Kunstgeschichte und Kunstgewerbe, Wertpapiere, Musikalien und Modeblätter, später auch Zeitungen) beschäftigte Schürer von Waldheim 1876 im Druckereibetrieb rund 250 Mitarbeiter, die an 38 Buchdruck-, 14 Steindruck- und fünf Kupferdruckhandpressen sowie acht Schriftgussmaschinen arbeiteten; eine Galvanoplastik- und eine Xylographieabteilung waren angeschlossen.

Schürer von Waldheim war 1874-1877 Gremialvorsteher der Buchdrucker. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Ludwig (* 29. Jänner 1861 Wien, † 25. Februar 1894 Wien) das Gesamtunternehmen, in dem er schon zuvor Kompagnon gewesen war. Nach Ludwigs Tod wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft übergeleitet.

Gedenktafel (Rudolf Schürer von Waldheim) im damaligen Österreichischen Museum für Kunst und Industrie (1892).

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (auch Literatur zur Verlagsgeschichte)
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • N. Frank: 500 Jahre Druck in Österreich. Band 2. Wien: Hauptverband der Graphischen Unternehmungen Österreichs 1986, siehe Register (auch Ludwig Schürer von Waldheim)
  • A. Mayer: Wiens Buchdruckergeschichte 1482-1882. Band 2. Wien: Frick 1887, siehe Register

Weblinks