Robert Niedergesäß

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Daten zur Person
Personenname Niedergesäß, Robert
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 19623
GND 128874775
Wikidata Q77836748
Geburtsdatum 21. Dezember 1829
Geburtsort Fuchsmühl
Sterbedatum 22. August 1887
Sterbeort Treitl bei Edlitz, Niederösterreich
Beruf Pädagoge
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Niedergesäß Robert, * 21. Dezember 1829 Fuchsmühl (Lisiec, Tschechische Republik), † 22. August 1887 Treitl bei Edlitz, Niederösterreich, Pädagoge. Studierte 1847-1850 in Bunzlau, war danach in Böhmen, 1856-1860 am jüdischen Taubstummeninstitut in Wien und ab 1861 als Volksschullehrer tätig. 1861 gründete Niedergesäß in Penzing eine Privatschule, die 1864 zur „Knaben-Erziehungsanstalt für Penzing und Umgebung" erweitert wurde und 1866 Öffentlichkeitsrecht erhielt. 1868 wurde er Lehrer an der Lehrerbildungsanstalt, 1869 Bezirksschulinspektor für Hernals (auch verantwortlich für die Errichtung der ersten Wiener Lehrerinnenbildungsanstalt) und 1870 in der Leopoldstadt, schließlich. 1873 Leiter der Arbeitsgruppe „Unterrichtsmittel" der österreichischen Unterrichtsausstellung. Nach dem Tod von Franz Karl Hillandt übernahm Niedergesäß die Redaktion des „Österreichischen Schulboten". 1876 kam Niedergesäß als Landesschulinspektor für Mädchenerziehung und Lehrerinnenbildung in den niederösterreichischen Landesschulrat, wurde 1877 Schulrat und Direktor der Lehrerbildungsanstalt. Er war Mitautor der neuen Lehrpläne für Volks- und Bürgerschulen sowie Lehrerbildungsanstalten, Verfasser des Organisationsstatuts der Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalten (und damit einer der Begründer der österreichischen Lehrerbildung überhaupt), wobei ihm die Hebung des Niveaus ein besonderes Anliegen war. Zahlreiche Veröffentlichungen (Lehr- und Lesebücher, Die Anfänge der Erziehungslehre [1872], Leitfaden der Geschichte der Pädagogik mit besonderer Berücksichtigung der Volksschule [²1882]).

Literatur

  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. 4 Bände. Bern: Francke 1949 ff.
  • Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland. Biographisch-bibliographisches Lexikon. Augsburg: Literarisches Institut von Haas und Grabherr 1938
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Franz Frisch [Hg.]: Biographien österreichischer Schulmänner. Als Beitrag zur Schulgeschichte der letzten hundert Jahre. Wien: Pichler 1897
  • Rudolf Gönner: Die österreichische Lehrerbildung von der Normalschule bis zur Pädagogischen Akademie. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1967, S. 152, S. 157, S. 183, S. 201, S. 318
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (Wiener Stadt- und Landesarchiv). Band 4, S. 168 ff.