Reinhardt Brandstätter

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Daten zur Person
Personenname Brandstätter, Reinhardt
Abweichende Namensform
Titel Dr.
Geschlecht männlich
PageID 363917
GND
Wikidata
Geburtsdatum 25. September 1952
Geburtsort Linz
Sterbedatum 17. April 1992
Sterbeort Wein
Beruf Mediziner
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Reinhardt Brandstätter, *25. September 1952 Linz, † 17. April 1992 Wien, Mediziner, AIDS-Aktivist.

Biografie

Reinhardt Brandstätter wuchs in seiner Geburtsstadt Linz auf, wo er auch maturierte. Bereits als Mittelschüler engagierte er sich für das Jugendrotkreuz. Zum Medizinstudium ging er nach Graz und Wien. Während seines Studiums war er in der Anti-AKW-Bewegung aktiv. Ab 1979 nahm er an den ersten Treffen der österreichischen Homosexuellen-Initiative teil, die noch in Privatwohnungen stattfanden. Hier traf er seinen Lebensgefährten, den Übersetzer und Aktivisten Kurt Krickler, mit dem er bis zu seinem Tod eine Beziehung führte. Bei der konstituierenden Generalversammlung der österreichischen Homosexuellen-initiative (HOSI) im Jänner 1980 wurde Brandstätter zum Vizeobmann gewählt. Von 1983 bis 1991 war er Obmann und danach Ehrenobmann.

Als Anfang der 1980er-Jahre in Österreich die ersten AIDS-Fälle, die vor allem homosexuelle Männer betrafen, auftraten, reagierte Reinhardt Brandstätter mit intensiver Aufklärungsarbeit. Er regte die erste europäische AIDS-Informationsbroschüre an, die 1984 von der HOSI und der 'Wiener Arbeitsgemeinschaft für Volksgesundheit herausgegeben wurde. Inhaltlich er erarbeitet wurde die Schrift an der 1. Universitäts-Hautklinik und dem Institut für Virologie. Auch die großen Zeitungen und Zeitschriften, Radio und Fernsehen nützte der Mediziner, um über AIDS aufzuklären. Dafür kürte ihn die Zeitschrift "Wiener" im März 1987 zum "Wiener des Monats".

1985 war Reinhardt Brandstätter einer der Mitbegründer der AIDS-Hilfe in Österreich. Er wurde geschäftsführender zweiter Präsident, Helga Habich, eine Beamtin des Gesundheitsministeriums, wurde Präsidentin. Die kurz darauf in der Wickenburggasse eröffnete Beratungsstelle leitete Brandstätter.

Im selben Jahr war der Mediziner selbst positiv auf das HI-Virus getestet worden. Er erkrankte an AIDS und musste 1990 die Geschäftsführung der AIDS-Hilfe zurücklegen.

Literatur

Link

Wikipedia: Reinhardt Brandstätter. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhardt_Brandst%C3%A4tter