Präsidialbüro

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 20.01.2015 durch DYN.elwu

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Präsidialbüro, ab 1892 Bezeichnung für das Büro des Gemeinderats beziehungsweise des Präsidiums.

Es ist eng mit der Kanzlei des Gemeinderats, des Stadtrats (seit 1920 Stadtsenats) und (seit 1920) des Landtags verbunden. Seine Aufgaben umfassten Präsidialsachen (beispielsweise termingebundene Angelegenheiten für Stadtrat und Bürgermeister) und Personalangelegenheiten. Ab 1900 übernahm das Präsidialbüro die Aufgabe einer Registratur für Gemeinderat und Stadtrat.

Im Jahr 1924 wurde es der Magistratsdirektion eingegliedert, 1934-1938 erfolgte mit dem Sekretariat des Bürgermeisters, dem Stenographenbüro, der Rathaus-Korrespondenz und dem Pressedienst eine Vereinigung unter der Bezeichnung Präsidialdienst, und 1939-1945 fielen die Präsidialgeschäfte an das Bürgermeisteramt beziehungsweise an eine diesem unterstellte Verwaltungsabteilung. Nach dem Zweiten Weltkrieg (1945) erfolgte die Wiedererstellung als Referat der Magistratsdirektion. Der Aufgabenbereich stieg rasch an. Dazu zählen unter anderem Repräsentationsverpflichtungen der Stadtverwaltung (Empfänge, Ehrungen, Auszeichnungen, Eröffnungen), Dienst um die Person des Bürgermeisters, Vorbereitung von Veranstaltungen, Dienst für das Präsidium des Landtags und des Gemeinderats beziehungsweise der Landesregierung und des Stadtsenats, Dienstverkehr mit den Besatzungsmächten (1951-1955), Dolmetscher- und Übersetzungsdienste (seit 1951), Bearbeitung der für den Bürgermeister bestimmten Vorlageberichte, Erledigung der in- und ausländischen Korrespondenz, Koordination der Zusammenarbeit mit diplomatischen Vertretern und internationalen Organisationen, Parteienverkehr mit Vorsprachen und Eingaben, Beschwerden und Wünschen und Aufgaben des Landessanitätsrats (1967-1973).

1976 wurde das Präsidialbüro aufgelöst, 1978 jedoch wiedererrichtet. Der Aufgabenbereich knüpfte an den Zustand, der vor der Auflösung bestanden hatte, an, wurde seither jedoch erweitert durch die Eingliederung der Referate Stenographenbüro (1978) und Ehrenzeichenkanzlei (1983) sowie einer neugeschaffenen Drogenkoordinationsstelle (1992).