Paul Chaim Eisenberg

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Daten zur Person
Personenname Eisenberg, Paul Chaim
Abweichende Namensform
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 38922
GND 113096615
Wikidata Q45611
Geburtsdatum 26. Juni 1950
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Rabbiner
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 11.04.2024 durch WIEN1.lanm09mer


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 13. April 1993, Übernahme: 21. Juni 1993)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 29. September 2010)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 24. September 2012, Übernahme: 3. Juni 2013)


Paul Chaim Eisenberg, * 26. Juni 1950 Wien, Oberrabbiner.

Biografie

Paul Chaim Eisenberg stammt aus einer bedeutenden Rabbinerfamilie, sein Vater Akiba Eisenberg war seit 1948 Oberrabbiner der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde. Er besuchte das Akademische Gymnasium in Wien, wo er im Jahr 1968 maturierte. Danach studierte er an der Universität Wien Mathematik und Statistik. Von 1973 bis 1978 widmete er sich dem Rabbinatsstudium in Jerusalem, hier erwarb er den Bachelor of Hebrew Letters und das Rabbinerdiplom.

Vorerst arbeitete Eisenberg als für die Jugendseelsorge verantwortlicher Rabbiner an der Seite seines Vaters in der Wiener Kultusgemeinde. Nach dessen Tod im Jahr 1983 übernahm er das Amt des Oberrabbiners von Wien, um schließlich 1988 das Amt des Oberrabbiners des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs zu übernehmen.

In seiner Funktion als spirituelles Oberhaupt der Jüdinnen und Juden Österreichs setzte sich Eisenberg stets für den Dialog mit Vertretern des Christentums und des Islam ein: So kam es unter ihm 1986 zum ersten offiziellen Treffen zwischen dem Erzbischof von Wien und einem Wiener Oberrabbiner.

Paul Chaim Eisenberg verfasste zahlreiche Artikel in jüdischen und theologischen Fachzeitschriften. Im Jahr 2006 erschien seine zusammen mit Evelyn Adunka verfasste Autobiografie "Erlebnisse eines Rabbiners: Geschichte und Geschichten". 2017 kam "Auf das Leben! Witz und Weisheit eines Oberrabbiners", eine Sammlung von jüdischem Witz und Anekdoten aus dem Alltag eines Rabbiners, heraus. Quasi als Fortsetzung folgten im Jahr 2019 "Das ABC vom Glück. Jüdische Weisheit für jede Lebenslage" und 2021 "Lachen, Weinen, Hoffnung schenken. Wenn der Rebbe vom Leben erzählt". Die Fähigkeit, über sich selbst zu lachen, ist für Paul Chaim Eisenberg dabei vor allem ein Zeichen für Offenheit und Toleranz. Für die ORF-Sendung "Kreuz und quer" führte er im Februar 2018 an ausgesuchte Orte, an denen er gemeinsam mit seinen Freundinnen und Freunden die Tiefen und Untiefen der jüdischen Heiterkeit erläuterte. Der frühere Oberrabbiner übernahm auf dieser Reise durch das lebendige jüdische Wien selbst die Regie. 2020 diskutierte er im Rahmen der Wiener Vorlesungen über "Jüdische Weisheit für jede Lebenslage“.

Weiters tritt Paul Chaim Eisenberg auch als Sänger und Musiker in Erscheinung, etwa beim KlezMore-Festival oder im Rahmen von Kantorenkonzerten. 2001 erschien in Zusammenarbeit mit dem ORF eine Zusammenstellung jiddischer Lieder und chassidischer Weisen unter dem Titel "As der Rebbe lacht". Außerdem spielt er in dem interreligiösen Bandprojekt "Shalom. Music between friends" mit.

Literatur

  • Saisonauftakt: Wiener Vorlesungen starten mit Paul Chaim Eisenberg. In: Rathauskorrespondenz, 14.2.2020
  • Chaim Eisenberg (in Zusammenarbeit mit Evelyn Adunka): Erlebnisse eines Rabbiners: Geschichte und Geschichten. Wien: Molden 2006
  • Oberrabbiner jetzt Herr Professor. In: Der Standard, 02.10.2002, S. 6
  • Ehrungen. In: Amtsblatt der Stadt Wien, 22.04.1993, S. 3
  • Das Wichtigste. In: Profil, 03.10.1983, S. 67−68

Weblinks